Ratgeber

Radprofi Boonen des Kokain-Konsums überführt

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Einen knappen Monat vor der 95. Auflage der Tour de France ist Ex-Weltmeister Tom Boonen positiv auf Kokain getestet worden. Mit dieser Doping-Affäre dürfte der Start bei der Tour von Boonen in Gefahr geraten.

Inge Delissen, die Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft der nordbelgischen Stadt Turnhout bestätigte gestern: „Ein Richter wird sich mit der Angelegenheit beschäftigen.“ Der positive Test stammte drei Tage vor der Belgien-Rundfahrt, wobei Boonen ein Etappensieg erzielte.

Laut dem Radsport-Weltverband UCI wird dieser Fall aber nicht als Doping angesehen, weil dieses Vergehen nicht im Wettkampf stattfand. Die Organisatoren der Tour de Suisse, bei der Boonen mitfahren wollte, luden ihn aber vorsichtshalber gleich aus.

UCI-Sprecher Enrico Carpan stellte klar, dass in dem Fall keine sportlichen Regeln verletzt wurden: „Drei Tage vor dem Wettkampf gilt als ‚außerhalb des Wettkampfes‘.“ Wäre Boonen einen Tag vor einem Rennen positiv getestet worden, würde es als klarer Dopingfall geahndet werden. Carpani erklärte, dass es keine UCI-Kontrolle war, welche sich auf die Anti-Doping-Bestimmungen der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA stützen. In dem Fall war es der flämische Radsport-Verband, der testete.

Der belgische Sprintspezialist und Gewinner von Paris-Roubaix 2008, gilt in seiner Heimat als eine große Berühmtheit. Das Quick-Step-Team, bei dem der Belgier unter Vertrag steht, sprach lange mit dem Sprinter, bevor man mit diesem Vorfall an die Öffentlichkeit gegangen ist. Aber auch wenn dieser Fall kein aktenkundiges Doping-Vergehen darstellt, dürfte dieser Fauxpas bei der gegenwärtigen Suche des Teams nach einem neuen Sponsor nicht unbedingt hilfreich sein. Auch steht in den Sternen, ob Boonen den Gewinn des Grünen Trikots bei der letztjährigen Tour de France im Juli wiederholen können wird.