Paula Radcliffe will um jeden Preis bei den am Wochenende beginnenden Olympischen Spielen über die Marathon-Strecke an den Start gehen. Gesundheitliche Risiken scheinen ihr egal zu sein. „Ich werde laufen, bis meine Beine einknicken“, sagte die Marathon-Weltrekordlerin, obwohl sie sich erst im Mai einen Ermüdungsbruch im linken Oberschenkel zugezogen hatte.
Nach der Diagnose hatten Ärzte einen Olympia-Start in Peking für ausgeschlossen gehalten, doch die 34-Jährige will in den nächsten Tagen ins Olympia-Trainingslager der Briten nach Macau reisen. Kürzlich hatte Radcliffe noch in den französischen Pyrenäen trainiert.
Die Britin dürfte, wenn sie gesund und fit ist, die große Goldfavoritin im Marathon sein. Zum einen hält sie seit dem 13. April 2003 den Weltrekord mit 2:15,25 Stunden und zum anderen hatte Radcliffe sieben von ihren acht Rennen über die klassische Distanz über 42,195 Kilometer für sich entschieden.
Mit ihrem unbedingten Willen, in Peking dabei zu sein, will Radcliffe vielleicht Vergangenheitsbewältigung betreiben. Denn schon bei der letzten Olympiade 2004 in Athen, machten ihr heftige Magenprobleme einen Strich durch die Goldpläne. Den olympischen Marathon musste sie nach der Hälfte der Distanz aufgeben. Über die 10.000 Meter scheiterte sie ebenfalls.