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«Qual der Wahl» für DHB-Coach Prokop: Wer darf nicht zur EM?

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Stuttgart – Um diese Entscheidung beneiden die deutschen Handballer ihren Bundestrainer nicht. Christian Prokop werde vor Beginn der EM in Kroatien sicher die «ein oder andere schlaflose Nacht haben», meinte Torhüter Andreas Wolff.

«Er hat da leider die Qual der Wahl», sagte Rechtsaußen Tobias Reichmann. Was sie meinen: Mit Blick auf die am 12. Januar beginnende EM hat Prokop derzeit noch vier Spieler zu viel in seinem Kader. Die Generalprobe am Sonntag (14 Uhr) gegen Island bietet Prokops Wackelkandidaten die letzte Chance, sich für ein EM-Ticket zu empfehlen.

Das souveräne 36:29 im ersten Aufeinandertreffen mit Island in Stuttgart dürfte Prokop die Entscheidung sicher nicht leichter fallen. Fast alle eingesetzten Spieler in seinem Aufgebot wussten zu überzeugen. Lediglich in der Anfangsphase schwächelte der Europameister, steigerte sich aber im Laufe der Partie. «Es war fast egal, wen ich gebracht habe. Es war kein Leistungsabfall zu sehen», sagte Prokop. «Ich habe natürlich einen gewissen Stamm im Kopf, den ich aber nicht öffentlich verraten werde.»

Immerhin ließ er sich entlocken, dass es zwei, drei Positionen gebe, bei denen er noch das zweite Match gegen die Isländer abwarten möchte. Äußerst eng dürfte es sicher für die Newcomer Bastian Roscheck und Marian Michalczik werden. Auch für Europameister Rune Dahmke stehen die Chancen ungünstig. Der Linksaußen spielte eine durchwachsene Bundesliga-Hinrunde mit dem THW Kiel und ist im Nationalteam auf seiner Position die klare Nummer zwei hinter Kapitän Uwe Gensheimer. Aber wer ist der vierte Streichkandidat?

Zumindest vor der ersten Partie gegen Island waren auch für Maximilian Janke die Aussichten eher trüb. Nach dem Spiel sagte der Bundestrainer: «Ich glaube, dass er gute Chancen hat.» Denn der 24-Jährige überzeugte in seinem ersten Länderspiel mit einer guten Spieleröffnung und einigen klugen Pässen. Sollte Janke im EM-Kader bleiben, könnte es möglicherweise einen weiteren Europameister treffen.

«Jeder weiß, dass halt nur 16 Spieler auf dem Protokoll stehen können. Das ist zum Glück dann die Aufgabe vom Trainer, der dann sozusagen die Arschkarte hat und das entscheiden muss», sagte Reichmann. Beim sensationellen EM-Sieg vor zwei Jahren war der 29-Jährige einer der überragenden Akteure gewesen, eine Garantie auf einen Platz im Aufgebot bekommt in diesem Jahr aber auch er vom Bundestrainer nicht.

Vor seiner ersten Bewährungsprobe als Bundestrainer macht Prokop sich die Entscheidung nicht leicht. Spätestens am Tag vor dem ersten Gruppenspiel gegen Montenegro am 13. Januar muss er seinen EM-Kader verkünden. Die finalen Eindrücke wird er aber schon am Sonntag im zweiten Match gegen Island sammeln. Dort bekommen die Wackelkandidaten ihre letzte Chance. Anschließend berät Prokop sich mit seinem Co-Trainer Alexander Haase. Dann erfahren es die Spieler, die zunächst daheim bleiben müssen.

Fotocredits: Sebastian Gollnow
(dpa)

(dpa)

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