München – Sportlich geht es für Rickey Paulding in diesen Tagen darum, mit den EWE Baskets Oldenburg in München beim Meisterturnier der Basketball-Bundesliga so gut wie möglich abzuschneiden.
Nach der Auftaktniederlage gegen ratiopharm Ulm stehen die Oldenburger an diesem Mittwoch (16.30 Uhr/Magentasport) im Niedersachsenduell mit der BG Göttingen bereits unter Druck. Doch natürlich ist der 37 Jahre alte Amerikaner mit seinen Gedanken gerade auch viel in der Heimat, wo nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd infolge eines brutalen Polizeieinsatzes seit Tagen gegen Diskriminierung von Schwarzen und Rassismus demonstriert wird.
«Polizeigewalt ist etwas, das Schwarze schon seit langer Zeit betrifft. Wir sind alle damit aufgewachsen. Man hat’s irgendwie verdrängt und wir haben das fast schon als normal aufgenommen», sagte Paulding in einem Interview auf «sportschau.de». Der in Detroit geborene Basketballer begrüßt die Proteste in seiner Heimat. «Ich bin optimistisch. Das alte, bestehende System muss definitiv verändert werden», sagte Paulding.
Auch viele Sportler haben sich den Protesten inzwischen überall auf der Welt angeschlossen. In der Fußball-Bundesliga knieten mehrere Mannschaften am Wochenende vor den Spielen, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. «Ich fand die Geste immer richtig. Ich denke, es ist eine friedlich Art des Protests», sagte Paulding über die Geste, die der Football-Profi Colin Kaepernick berühmt gemacht hat. «Wir sehen uns alle als Amerikaner, unabhängig von der Hautfarbe, allerdings gibt es definitiv ein schwarzes und ein weißes Amerika.»
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(dpa)