Sakhir – Selbst eine krachend umgekippte Tischplatte entlockte Sebastian Vettel ein Lachen. Trotz eines enttäuschenden Formel-1-Saisonstarts ist die Laune des viermaligen Weltmeisters blendend.
Der in Australien den Silberpfeilen nur hinterherhechelnde Ferrari-Pilot erwartet auf seinem persönlichen Erfolgskurs in Bahrain jedoch eine klare Steigerung der Scuderia für seine Mission, erstmals in Rot Champion zu werden.
«Die vergangenen Wochen waren sehr intensiv», sagte Vettel über die Analyse nach seinem vierten Platz in Melbourne. Den Wüstenkurs in Sakhir mag der Heppenheimer eigentlich gar nicht so besonders, dennoch liegt ihm die Strecke. «Ich glaube, die Trophäe hier ist die beste des Jahres», nannte er einen für ihn persönlich hohen Motivationsfaktor. Mit vier Siegen ist Vettel hier Rekordgewinner. «Wir haben Grund zur Annahme, dass wir hier stärker sein werden», versicherte er.
Nach dem verpatzten Auftakt am anderen Ende der Welt mussten sich Vettel und seine Ingenieure einigen Fragezeichen stellen. Wegen fehlenden Grips zeichnete sich schon früh ab, dass sein auf den Namen «Lina» getaufter Wagen das Tempo von Mercedes im Rennen nicht würde mitgehen können. Und das trotz starker Testauftritte von Ferrari in Barcelona.
«Es ist kein Geheimnis, dass das ein Rückschlag für uns war», sagte Vettel über das Australien-Rennen. «Wir haben ein paar Sachen entdeckt, die dazu führten sollten, dass wir besser und stärker sind.» Bahrain ist nicht nur für Vettel ein gutes Pflaster. Auch Ferrari präsentierte sich hier in der Vergangenheit bestens: Sechsmal stand seit der Premiere 2004 ein roter Rennwagen ganz oben auf dem Podest.
Der letzte Mercedes-Sieg liegt hier schon etwas zurück. 2016 raste Nico Rosberg auf dem Weg zu seinem WM-Titel in Bahrain zum Erfolg. Auftaktgewinner Valtteri Bottas möchte es dem Deutschen gerne gleichtun. Nach einer beeindruckenden Vorstellung würde der Finne gerne wieder Teamkollege und Fünffach-Weltmeister Lewis Hamilton hinter sich lassen.
«Es könnte am Bart liegen», witzelte der seit diesem Jahr mit Mehrtagebart auftretende Bottas über seine starke Form. Mit Gesichtsbehaarung kann aber auch Vettel kontern, der sich einen Schnurrbart hat stehen lassen und damit in dieser Hinsicht an den früheren Weltmeister Nigel Mansell erinnert. «Er ist eine tolle Person und war ein Löwe im Auto», meinte der Ferrari-Star auf die Frage, ob er dem Engländer Reverenz erweisen wolle.
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(dpa)