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Olympische Winterspiele 2018 ohne Eishockey-Stars der NHL

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New York – Die Olympischen Winterspiele verlieren vorerst ihre wohl größte Attraktion. Erstmals seit 1998 finden die Winterspiele im kommenden Jahr im südkoreanischen Pyeongchang ohne die besten Eishockeyspieler der Welt statt.

Die Fans müssen 2018 auf Sidney Crosby, Alexander Owetschkin, Leon Draisaitl und Co. verzichten. Das Internationale Olympische Komitee IOC und der Weltverband IIHF konnten die Teameigner der nordamerikanischen Profiliga NHL trotz erheblicher finanzieller Zusagen nicht dazu bewegen, die Saison im kommenden Jahr wie bei den vergangenen fünf Spielen zu unterbrechen. Die Angelegenheit sei «offiziell abgeschlossen», teilte die NHL mit.

Ob die NHL-Saison für die Winterspiele 2022 in Peking wieder pausiert, ist nach der Entscheidung von New York mehr als fraglich. Zwar will die Liga auf dem dort deutlich attraktiver angesehenen Markt unbedingt Fuß fassen und vereinbarte vor kurzem erst zwei Vorbereitungsspiele auf die kommende Saison in China. «Wenn sie nicht nach Korea gehen, wird es sehr schwer für sie, nach Peking zu kommen», hatte Weltverbands-Präsident René Fasel aber bereits gesagt.

Für die großen Stars ist die Entscheidung eine herbe Enttäuschung. Vor allem etliche Spieler aus Russland könnten die Liga nun verlassen. Superstar Owetschkin von den Washington Capitals etwa hatte immer wieder gesagt, notfalls auch ohne Genehmigung in Südkorea spielen zu wollen. In Taylor Hall hatte zudem einer der größten kanadischen Stars aus der weltbesten Liga die Teameigner ermahnt, nicht zu hoch zu pokern und nicht nur auf die vermeintlich attraktivsten Märkte zu schauen. «Ich denke nicht, dass es möglich sein sollte, sich nur die Winterspiele aussuchen zu können, die man gerne hätte», sagte der Stürmer der New Jersey Devils.

Auch für die deutschen NHL-Spieler ist die Enttäuschung groß. Im vergangenen September hatten vor allem die Stars aus Nordamerika mit für Deutschlands Olympia-Comeback gesorgt. Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl von den Pittsburgh Penguins hatte beim Qualifikationsturnier in Lettland das entscheidende Tor in der Verlängerung gegen die Gastgeber erzielt. In Leon Draisaitl muss die DEB-Auswahl im kommenden Februar nun auf einen der aktuell acht besten Scorer der NHL verzichten.

Seit Nagano 1998 zählte das olympische Eishockey-Turnier stets zu den Highlights bei den Winterspielen. Unvergessen wie Kanada um den als größten Spieler der Geschichte verehrten Wayne Gretzky vor 19 Jahren beim Olympiasieg von Jaromir Jagrs Tschechen nur Vierter wurde. Zu den herausragenden Momenten der Olympia-Historie zählt auch Kanadas Sieg bei den Spielen im eigenen Land 2010 in Vancouver, als Weltstar Crosby das Siegtor in der Final-Overtime gegen die USA schoss.

«Ich bin sicher, dass wirklich jeder bei Olympia spielen will», sagte Owetschkin immer wieder stellvertretend für die Stars: «Das ist toll fürs Eishockey, toll für uns und toll für unsere Länder.» Sein Team-Besitzer Ted Leonsis hatte dem bereits nachgegeben und seinem besten Spieler zugesichert, die Freigabe für Olympia geben zu wollen.

Mit seiner Haltung dürfte Leonsis indes nahezu alleine dastehen. Die Teameigner hatten stets eine finanzielle Beteiligung des IOC in Millionenhöhe für die teure Versicherung der Stars und den Transport verlangt. Das IOC hatte dies vor kurzem auch erst zugesagt. Dennoch scheiterten nun den Verhandlungen zwischen der Liga und der mächtigen Spielergewerkschaft, die von der Liga dafür die Schuld zugeschoben bekam. «Die NHLPA hat öffentlich bestätigt, kein Interesse an einer Debatte zu haben, die Teilnahme der Spieler an den Olympischen Spielen attraktiver zu machen», hieß es in der Stellungnahme.

Fotocredits: Jason Franson
(dpa)

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