Lausanne (dpa) – Der russische Kanu-Olympiasieger Alexander Djatschenko wird bei den Spielen in Rio de Janeiro seinen Erfolg von London 2012 nicht wiederholen können.
Djatschenko wurde vom Kanu-Weltverband (ICF) suspendiert und damit von den Olympischen Spielen ausgeschlossen, nachdem sein Name im McLaren-Report der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) im Zusammenhang mit verschwunden Dopingproben genannt wurde. Bis zum Abschluss weiterer Untersuchungen wurden von der ICF zudem Djatschenkos Teamkollegen Elena Anjuschina, Natalja Podolskaja, Andrej Kraitor und der Olympia-Dritte Alexej Korowaschkow vorerst gesperrt und dürfen auch nicht in Rio starten.
Im Bericht des unabhängigen WADA-Ermittlers Richard McLaren waren 27 Fälle von 25 russischen Kanuten genannt worden. Elf Sportler seien bereits bestraft worden, 15 weitere hatten noch keinen internationalen Start bei den Erwachsenen. «Das ist ein harter Schlag für die olympische Bewegung, und wir sind traurig, dass unser Sport darin verwickelt ist», sagte ICF-Generalsekretär Simon Toulson und betonte: «Die ICF wird ihre strenge Null-Toleranz-Haltung beibehalten und alle Athleten verbannen, die irgendwie die Regeln verletzen.»
Die suspendierten Sportler dürfen nicht intern ersetzt werden. Dadurch verliert Russland sein Startrecht im Canadier-Zweier über 1000 Meter, im Canadier-Einer über 200 Meter, im Kajak-Zweier der Frauen über 500 Meter, im Kajak-Einer der Frauen über 200 Meter sowie im Kajak-Zweier der Männer über 200 Meter. In dieser Klasse sollte Djatschenko mit Juri Postrigai antreten.
Außer im Canadier-Zweier über 1000 Meter hat die ICF die Startplätze neu vergeben. Dem Deutschen Kanu-Verband wurde Podolskajas Platz im Kajak-Einer der Frauen über 200 Meter zugesprochen, der Verband verzichtet jedoch darauf. «Für uns hat das keine Bedeutung mehr. Wir haben den Platz auch schon zurückgegeben», sagte Verbandssprecher Hans-Peter Wagner der Deutschen Presse-Agentur. Der DKV hatte bei den Kontinentalausscheidungen bereits fünf Kajak-Plätze im Frauenbereich erkämpft. Über 200 Meter soll die Potsdamerin Conny Waßmuth starten.
Fotocredits: Paulo Novais