Der zweite Tag der Olympischen Spiele in Peking ist vorüber, Ditte Kotzian und Heike Fischer haben die erste Medaille für Deutschland gewonnen. Und das mit einem strahlenden Lächeln und einer Leichtigkeit, die den Schwimmern so völlig abgeht. Wieso eigentlich? Platz fünf in der 4×100-m-Freistilstaffel der Frauen ist doch eine saubere Leistung. Doch Britta Steffen kämpfte mit den Tränen, während es der deutsche Teamchef Örjan Madsen, ein Norweger, mit Konfuzius hielt: „Man kann nie schneller schwimmen, als man kann. Man kann nur so schnell schwimmen, wie man kann.“ Ach so.
Erfreulicher sieht es in den Mannschaftssportarten aus, heute siegten die deutschen Handballer und Basketballer, die Hockey-Damen fegten Großbritannien gleich mit 5:1 vom Kunstrasen. Die Wasserballer, Serbien 7:11 unterlegen, gelten als Stimmungskanonen im olympischen Dorf. Die Süddeutsche Zeitung hat ein Plakat der robusten Wassersportler entdeckt: „Wir mögen pralle Bälle und feuchte Becken.“
Dass die Volleyballer dem Vize-Weltmeister Polen 0:3 unterlagen, ist kein Drama, allein das Dabeisein ist klasse nach 36 Jahren olympischer Absenz. Und damals in München waren die Volleyballer auch nur als Gastgeber qualifiziert.
Apropos Gastgeber: China hat die Führung im Medaillenspiegel übernommen. Die Sportler aus dem Reich der Mitte schießen gut und stemmen eifrig Gewichte, aber wen interessieren eigentlich diese C-Sportarten? Neben den tapferen Aktiven doch allenfalls Funktionäre, die den Sport als Ausdruck wie auch immer gearteter Überlegenheit überhöhen, manchmal gar ohne Rücksicht auf Risiken und Nebenwirkungen bei den Athleten.