Erster Doping-Fall bei den deutschen Sportlern: Die Internationale Reiterliche Vereinigung hat Springreiter Christian Ahlmann von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Bei einer Medikationskontrolle am 17. August wurde bei seinem Pferd Cöster die Substanz Capsaicin nachgewiesen. Der durchblutungsfördernde Wirkstoff lindert Muskelschmerzen.
Ahlmann wurde mit sofortiger Wirkung von den Olympischen Spielen ausgeschlossen und darf nicht am olympischen Finalspringen heute Abend teilnehmen. Damit tritt bei Olympischen Spielen die neue Regelung in Kraft, die vorsieht, dass Reiter und Pferd bereits nach einer positiven A-Probe vom Turnier suspendiert werden. Die Öffnung der B-Probe ist für Freitag vorgesehen.
„Bei der Substanz Capsaicin handelt es sich um ein Extrakt der Chilischote, das zur oberflächlichen Behandlung auf der Haut angewendet werden kann“, sagte der Mannschaftstierarzt Björn Nolting. „Es hat in erster Linie einen durchblutungsfördernden Effekt“, erklärt Nolting. Capsaicin lindert Muskelschmerzen und Muskelverspannungen.
Mit diesem Doping-Fall wiederholt sich Olympiageschichte: Vor vier Jahren wurde Ludger Beerbaum nachträglich aus der Wertung des Springens von Athen genommen, weil im Blut seines Pferdes eine unerlaubte Substanz gefunden wurde. Der deutschen Equipe wurden daraufhin wenige Tage nach Ende der Olympischen Sommerspiele die Goldmedaillen wieder abgenommen.