Mit zwei beinahe perfekten Sprüngen hat Oksana Chusovitina bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille gewonnen. Es war die erste Medaille für eine deutsche Turnerin seit 20 Jahren. Fabian Hambüchen turnte im Finale am Boden auf Rang vier.
Die gebürtige Usbekin Chusovitina aus Köln musste im Gerätefinale am Sprung nur der Nordkoreanerin Hong Un Jong den Vortritt lassen. Bronze ging an die chinesische Favoritin Cheng Fei. Die 33-Jährige Chusovitina hat in Peking mit Rang neun bereits die beste Mehrkampf-Platzierung einer deutschen Turnerin bei Olympischen Spielen seit 20 Jahren erkämpft.
Chusovitina begann ihre Karriere bereits während der Zeit der Sowjetunion, startete später für ihre Heimat Usbekistan und seit ihrer Einbürgerung im Sommer 2006 für Deutschland. Mit fünf Teilnahmen von 1992 bis 2008 ist die „Turn-Oma“ Rekordteilnehmerin bei olympischen Turnwettbewerben.
Es war ein Schicksalsschlag, der Chusovitina nach Deutschland führte. Die Leukämie-Krankheit ihres heute neunjährigen Sohnes und fehlende Behandlungs-Möglichkeiten in Usbekistan waren der Grund, warum Chusovitina nach Köln zog und vor zwei Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hatte.
Fabian Hambüchen zeigte am Boden eine gute und sichere Übung, verpasste die erhoffte Medaille aber denkbar knapp. Gold sicherte sich der Chinese Zou Kai vor Gervasio Deferr aus Spanien und dem Russen Anton Golozuzkow. Hambüchen fehlten nur 0,75 Punkte zur ersten Olympia- Medaille eines deutschen Turners an diesem Gerät seit 28 Jahren.