Weltrekordflut im Wasserwürfel: Sechs Bestmarken wurden heue im Schwimmstadion gestoppt. Michael Phelps aus dem USA gewann zwei weitere Titel und ist nun mit elf Goldmedaillen der erfolgreichste Olympionike der Sportgeschichte. Deutsche Athleten mussten die Rekordhatz vom Beckenrand verfolgen.
Die Italienerin Federica Pellegrini hat in der Weltrekordzeit von 1:54,82 Minuten Gold über 200 Meter Freistil gewonnen. Die Vizeweltmeisterin verbesserte ihre eigene Bestleistung aus dem Vorlauf um 63 Hundertstelsekunden. Silber ging an die Slowenin Sara Isakovic in 1:54,97, Bronze in 1:55,05 an die Chinesin Pang Jiaying.
Drei Tage nach ihrem Triumph über 400 Meter Lagen hat die Australierin Stephanie Rice auch über die 200-Meter-Distanz Gold geholt. Mit der Zeit von 2:08,45 Minuten verbesserte die 20-Jährige aus Brisbane ihren eigenen Weltrekord um 47 Hundertstelsekunden. Zum dritten Mal Silber gewann Kirsty Coventry aus Simbabwe in 2:08,59 Minuten. Bronze ging in 2:10,34 an die Natalie Coughlin aus den USA.
Im Halbfinale über 100 Meter Freistil wurde der Weltrekord innerhalb kürzester Zeit gleich zwei Mal gebrochen. Aktuell schnellster auf dieser Strecke ist jetzt der Australier Eamon Sullivan, der den Weltrekord auf 47,05 Sekunden verbesserte. Nur wenige Minuten zuvor war der Franzose Alain Bernard im ersten Halbfinale 47,20 Sekunden geschwommen und hatte damit die erst am vergangenen Sonntag von Sullivan aufgestellte Marke von 47,24 unterboten.
Und dann schwamm noch Michael Phelps: Der Amerikaner gewann die 200 Meter Schmetterling in 1:52,03 Minuten, neuer Weltrekord. Es war seine vierte Goldmedaille in Peking, sein zehnter Olympiasieg insgesamt. Damit ist der 23-Jährige der erfolgreichste Olympiasportler der Geschichte. Silber gewann der Ungar Laszlo Cseh in neuem Europarekord von 1:52,70 Minuten vor dem Japaner Takeshi Matsuda in 1:52,97.
Wo er die Kraft hernimmt, ist fürwahr erstaunlich, denn knapp 60 Minuten später sprang Phelps erneut ins Wasser als Startschwimmer der 4 x 200 Meter Freistilstaffel. 6:58,56 Minuten später gab es Weltrekord Nummer sechs: Das US-Quartett hatte als erste Staffel der Geschichte die Sieben-Minuten-Marke unterboten. Für Phelps war es die fünfte Goldmedaillen in Peking, die insgesamt elfte seiner Karriere. Silber ging in der Europarekordzeit von 7:03,70 Minuten an Russland, Bronze gewann Australien in 7:04,98.