Die Olympischen Spiele in Peking sind gestern beendet worden. Die Deutsche Presse-Agentur „dpa“ stellte ausländische Pressestimmen zusammen:
„The Guardian“ (Großbritannien): „Unbequeme Fragen wie Gefangene aus Gewissensgründen, freie Rede und Tibet drohten, die große Feier zu überschatten. Dazu ist es nicht gekommen – nicht, weil die Fragen in irgendeiner Weise beantworten worden wären. Der globale Blick verschob sich schlicht, von den Menschenrechten zu den Goldmedaillen. … Die chinesische Supermacht hat die Spiele benutzt, um ihre neue Macht zu demonstrieren. Was die Spiele für den Rest der Welt großartig gemacht haben, war, schlicht und einfach, der Sport. London sollte das Vertrauen haben, sich darauf zu konzentrieren.“
„La Gazzetta dello Sport“ (Italien): „China der Gigant der 100 Medaillen. In der Schlussfeier bejubelt China seine Erfolge. Aber wir dürfen nicht vergessen, was sich hinter der Fassade der perfekten und fröhlichen Spiele zum Beispiel in Tibet abgespielt hat. Aber jenseits der bösen Gedanken und der Medaillenflut gibt es ein China, das auf jeden Fall gewonnen hat: das China der Menschen. Arrivederci in London 2012.“
„Le Figaro“ (Frankreich) „China: die neue Supermacht: Der Vorhang ist gefallen. China ist der große Sieger seiner ersten Spiele. Sein ‚Hundertjähriger Traum‘ ist in Erfüllung gegangen. Es kann stolz darauf sein, zwei Wochen lang die heftigsten Polemiken und schärfsten Kritiken, die eine Olympiade in den vergangenen dreißig Jahren ausgelöst hat, unterdrückt zu haben. Wie durch ein Wunder haben nach der Eröffnungszeremonie Sport und olympische Brüderlichkeit die Oberhand gewonnen. Welche Auswirkungen diese Spiele auf die chinesische Gesellschaft haben wird, wird uns die Zukunft zeigen.“
„El Mundo“ (Spanien): „Die Olympischen Spiele in Peking waren ein unbestreitbarer Erfolg für China und sein totalitäres Regime. Peking hat erreicht, was es wollte. Es hat der Welt sein Wirtschaftswunder unter Beweis gestellt und sich als eine Supermacht präsentiert, die Japan definitiv vom Spitzenplatz in Asien verdrängt hat. Für den Westen bleiben ein bitterer Beigeschmack und das Gefühl des Scheiterns. Was die Freiheitsrechte in China betrifft, hat man absolut nichts erreicht.“
„Jyllands-Posten“ (Dänemark): „Auf Wiedersehen an die etwas zu perfekten Spiele. Man wird sich an Peking als prächtig erinnern. Aber ein Volksfest war das bestimmt nicht.“
„De Volkskrant“ (Niederlande): „China inszenierte alles – selbst das Wetter. Kritische Stimmen gehörten nicht dazu, dafür wurde der Welt ein roter Teppich ausgerollt.“