Von Null auf 800: Pamela Jelimo hat über 800 Meter Gold bei den Olympischen Spielen gewonnen. Kurios: Das Finale in Peking war einschließlich der Vorläufe erst ihr zehnter Lauf über 800 Meter. Die 18-jährige Kenianerin gilt als Jahrhunderttalent, vorbehaltlich aller Zweifel, die gewisse Leistungen bei gesundem Menschenverstand auslösen.
Pamela Jelimo stammt aus Kapsabet im Rift Valley, einer Gegend, die viele große Läufer hervorgebracht hat, etwa den dreimaligen 800-Meter-Weltmeister Wilson Kipketer. Jelimo fand an der dortigen High School zur Leichtathletik: „Die Lehrer haben mich gefördert, aber ich hatte nie an professionelle Rennen gedacht. Doch Sport wird in Kenia sehr wettbewerbsorientiert getrieben“, erzählte die Leichtahletin im Juni in Berlin, nachdem sie beim Istaf die Konkurrenz deklassiert hatte.
Im vergangenen Jahr lief Jelimo noch Sprintstrecken, 100 und 200 Meter, wechselte auf die 400 Meter, wurde Juniorenmeisterin Afrikas. Dann schlug ihr Trainer vor, auf die 800 Meter umzusteigen, beim Sprint werde sie nicht mehr viel rausholen. Ihren ersten Start über die zwei Stadionrunden absolvierte Jelimo im April 2008, als sie sich für die Afrikameisterschaft qualifizierte. Den kontinentalen Titel gewann sie am 4. Mai in Addis Abeba.
Weiter ging es Schlag auf Schlag: Am 25. Mai schraubte sie in Hengelo den Juniorenweltrekord auf 1:55,76 Sekunden. Beim Istaf am 1. Juni lief Jelimo Afrikarekord in 1:54,99 Minuten, am 18. Juli unterbot sie in Saint-Denis diese Zeit um zwei Hundertstel. Nach vier Golden-League-Meetings ist außer der 800-Meter-Läuferin nur noch die Hochspringerin Blanka Vlasic Konkurrentin um den Jackpot von einer Million US-Dollar.
Nun die Krönung in Peking, Olympiasieg in 1:54,87 Minuten, die sechstschnellste Zeit, die je über 800 Meter gelaufen wurde. Bleibt noch der Weltrekord (1:53,28 Minuten), jener berüchtigte Rekord aus dem Jahre 1983, aufgestellt von der Tschechin Jarmila Kratochvílová. Den Namen haben viele vergessen, doch die Athletin ist in Erinnerung geblieben: „Das ist doch die, die aussieht wie ein Mann!“
Hoffentlich ist die Geschichte der Pamela Jelimo einfach die Geschichte einer hoch talentierten Athletin.
Pamela Jelimo beim Istaf in Berlin am 1. Juni 2008
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