Nur noch einen gelungenen Speerwurf sind Vize-Weltmeisterin Christina Obergföll und Europameisterin Steffi Nerius von einer Medaille in der olympischen Leichtathletik entfernt. Ein kleiner Coup gelang Raul Spank, der Überflieger wurde Fünfter im Hochsprung. Diskuswerfer Robert Harting misslang der große Wurf, das Sportgerät des Berliners landete auf Platz vier.
Obergföll kam gleich im ersten Versuch auf 67,52 Meter. Nerius gelangen im dritten und letzten Versuch 63,94 Meter. Damit übertraf sie ebenfalls die geforderten 61,50 Meter. Als dritte Deutsche kam Katharina Molitor mit 60,92 Metern ins Finale. Der weiteste Wurf gelang Weltmeisterin Barbora Spotakova aus Tschechien mit 67,69 Metern. „Spotakova kann sicher noch mehr. Aber ich auch. Vom Physischen her bin ich in der Form meines Lebens. Wenn ich die Technik auf die Reihe bringe, bin ich in der Lage, Bestleistung zu werfen“, sagte Obergföll. Das Finale wird am Donnerstag ausgetragen.
Raul Spank, der mit 20 Jahren jüngste aller zwölf Final-Teilnehmer im Hochsprung, steigerte seine persönliche Bestleistung auf 2,32 Meter. Gold ging an den Russen Andrej Silnow, der mit 2,36 Metern vor dem Briten Germaine Mason und seinem Landsmann Jaroslaw Rybakow lag, die beide 2,34 Meter überquerten. „Ich bin sächsischen Landesrekord gesprungen“, freute sich der Dresdner, der schier überwätigt war: „So viele Zuschauer beim Hochsprung, Wahnsinn. Und ich hab sogar einen Vogel gesehen, hier im Vogelnest.“
„Alles ist blöd gelaufen“, ärgerte sich hingegen der Diskus-Vizeweltmeister Harting über den vierten Platz im Olympia-Finale. „Zufrieden bin ich nicht, dass ist doch logisch.“ Gold gewann Weltmeister Gerd Kanter aus Estland mit 68,82 Metern vor dem Polen Piotr Malachowski (67,82) und dem zweimaligen Olympiasieger Virgilijus Alekna (67,79).