Die in zwei Wochen beginnenden Olympischen Spiele in Peking werden ohne den Irak stattfinden. Dies erklärte das Internationale Olympische Komitee (IOC) dem irakischen Sportministerium. Ursprünglich sollten sieben irakische Athleten bei Olympia antreten.
Schon am 4. Juni sprach das IOC-Exekutivkomitee dem Irakischen Nationalen Olympischen Komitee (NOK) ein Verbot aus. Der Grund sei die massive Einmischung der irakischen Politik beim Sport. Die irakische Regierung hatte am 20. Mai das NOK aufgelöst, um ein eigenes Komitee unter der Leitung des Sportministers Jassem Mohammed Jaafar zu installieren. Das stellt einen schwerwiegenden Verstoß gegen die olympische Charta dar.
Bei den Sportlern, die im Bogenschießen, Judo, Rudern und Gewichtheben bei Olympia kämpfen wollten, gibt es kein Zurück. Die irakischen Leichtathleten haben aber noch Hoffnung, nach China reisen zu dürfen. „Wir hoffen weiter darauf, Irak bei den Spielen zu haben, weil die Leichtathletik eine spätere Meldefrist hat als andere Sportarten. Vielleicht können wir bis dahin eine Lösung finden“, erklärte IOC-Sprecherin Emmanuelle Moreau. „Es ist eine sehr kleine Hoffnung, aber es ist eine“, meinte Moreau weiter. Aber bis jetzt habe die irakische Regierung auf eine Einladung in das IOC-Hauptquartier in Lausanne (Schweiz) nicht reagiert.
Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen war der Irak mit von der Partie. Aber irakische Athleten konnten keine Medaille erzielen. Bei Olympia 2000 in Sydney durfte Afghanistan wegen der Intervention des damaligen Taliban-Regimes nicht an den Spielen teilnehmen.