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Die zweimalige Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler denkt, dass die deutschen Leichtathleten bei den Olympischen Spielen in Peking nicht so viel zu melden haben. Mehr als fünf Medaillen werden die DLV-Athleten nach ihrer Rechnung nicht erringen können: „Selbst nach langem Grübeln und Rechnen komme ich am Ende auf nicht mehr als eine Hand voll Medaillengewinne.“
„Ob überhaupt eine goldene dabei ist, wird viel von Glück und günstigen Umständen abhängen“, gab die Thüringerin in einer Kolumne für die „Welt am Sonntag“ wieder.
Eine Goldmedaille in Peking traut Drechsler wenn dann noch am ehesten „der jungen Hochspringerin Ariane Friedrich zu, die mich schon jetzt an Heike Henkel, die Olympiasiegerin von 1992, erinnert. Lange habe ich nicht mehr ein solches Talent in der deutschen Leichtathletik gesehen, eine solche Kämpfernatur und Persönlichkeit mit Ausstrahlung obendrein“.
Ihrer Meinung nach sind im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) zu wenige Typen, die mit ihrem Auftreten es schaffen, andere Athleten mitzureißen. Das größte Medaillenpotential sieht die 43-Jährige in den Wurfdisziplinen. „Deshalb zähle ich auch die Speerwerferinnen Christina Obergföll und Steffi Nerius, die Kugelstoßerin Nadine Kleinert, die Hammerwerferin Betty Heidler und den Diskuswerfer Robert Harting zu den aussichtsreichsten Medaillenkandidaten“, erklärte die Olympiasiegerin.
Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen hatten die DLV-Werfer mit Kleinert und Nerius nur zwei Silbermedaillen erzielen können. Bei den Weltmeisterschaften 2007 im japanischen Osaka konnten die deutschen Leichtathleten siebenmal Edelmetall erringen.