Kaum einer hat im Vorfeld der Olympischen Spiele mehr Freude und Begeisterung gezeigt, nun hat sich der DOSB für Dirk Nowitzki entschieden: Der Basketball-Superstar wird die deutsche Fahne bei der Eröffnungsfeier am Freitag ins Olympiastadion tragen.
DOSB-Generaldirektor Michael Vesper hat mit einer Tradition gebrochen: Bisher trugen „verdiente Olympioniken“ die Fahne ins Stadion. Nowitzkis Begeisterung für die Olympischen Ideale sei „authentisch“, sagte Vesper. Der Basketballer sei ein Teamplayer, „einer, der das Big Business kennt und trotzdem bescheiden geblieben ist“. Vesper lobte Nowitzkis geradezu olympischen Charakter: „Ein Weltstar demonstriert, dass es ein Höhepunkt seiner sportlichen Karriere ist, mit Athleten aus aller Welt und vielen Sportarten gemeinsam Sport zu treiben – das ist eine klare Aussage und er somit ein tolles Vorbild für junge Sportler. Dies war eine Entscheidung für Dirk Nowitzki und nicht gegen einen anderen Sportler oder eine andere Sportlerin.“
Nicht allen gefiel die Entscheidung: Die ehemalige Kanutin Birgit Fischer sagte, dass gestandene Olympioniken „wie Schützen oder Reiter“ bessere Kandidaten seien. Besser als einer, der zum ersten Mal dabei sei. Diese Meinung indes dürfte die achtfache Olympiasiegerin ziemlich exklusiv vertreten.
Kaum ein Sportler äußert sich nämlich begeisterter über die Olympischen Spiele als Nowitzki. Ein Sportler, der immer für seinen Traum gekämpft hat, einmal bei Olympia dabei zu sein, „nachdem ich zwölf Jahre darauf gehofft habe“. 2000 scheiterte die deutsche Basketballmannschaft knapp, auch 2004 glückte die Qualifikation nicht. Jetzt endlich kann Nowitzki den Olympischen Geist genießen, mit Tausenden von anderen Sportlern im olympischen Dorf und an den Wettkampfstätten, die der Basketballer besuchen will.