Die deutschen Hockey-Damen haben bei den Olympischen Spielen auch das dritte Vorrundenspiel gewonnen und das Tor zum Halbfinale ganz weit aufgestoßen. Gegen die USA lag die Mannschaft wie schon gegen Neuseeland mit 0:1 zurück, doch die starke Natascha Keller schaffte mit einem Husarenlauf über das ganze Spielfeld den Ausgleich noch vor der Pause. In der zweiten Halbzeit zogen die Deutschen auf 4:2 davon.
Durch drei starke Strafeckentore von Fanny Rinne und Marion Rodewald zum 3:1 sowie Anke Kühn zum 4:2 machten die Damen den Sieg klar und führen nun klar die Tabelle der Gruppe B an. Am Samstag gegen Argentinien könnte das Team schon vorzeitig das Halbfinale erreichen.
„Das war heute eine starke US-Mannschaft“, lobte Bundestrainer Michael Behrmann die Gegnerinnen. „Wir hatten erneut zu Beginn Probleme, so richtig ins Spiel zu kommen, haben aber durch individuelle Stärken das Spiel in die richtige Richtung umgebogen.“
Gäbe es im Hockey ein „Tor des Monats“, so würde wohl Keller im August gewinnen: Die Berlinerin aus der „Hockey-Dynastie Keller“ – Bruder Florian spielt in Peking mit, Vater Carsten Keller gewann 1972 in München Hockey-Gold, Bruder Andreas reüssierte 1992 in Barcelona, Großvater Erwin gewann 1936 in Berlin Silber – erkämpfte sich in der 34. Minute den Ball im Rückraum, setzte zum Solo an, umspielte eine Verteidigerin und ließ auch Amy Tran im Tor mit einem platzierten Schuss ins lange Eck keine Chance beim verdienten 1:1.