Mit etwas Pathos ließe sich formulieren, dass Britta Steffen bei den Olympischen Spielen in Peking die Ehre des Deutschen Schwimm-Verbands gerettet hat: Nach dem Titel über die 100 Meter Freistil ließ die Berlinerin heute noch Gold über die halbe Distanz folgen. Ihr Kommentar: „Das ist gigantisch!“ Steffen schwamm bei ihrem Sieg in 24,06 Sekunden Europarekord. „Einfach nur Hammer“, sagte die 24-Jährige.
Als Zweite gewann Dara Torres (USA) in 24,07 Sekunden ihre insgesamt elfte olympische Medaille. Die 41-Jährige vergab damit die Chance, zur ältesten Schwimm-Olympiasiegerin der Geschichte zu avancieren. Bronze sicherte sich Cate Campbell aus Australien in 24,17 Sekunden.
20 Jahre nach dem Olympiasieg von Kristin Otto war Steffens Erfolg das zweite deutsche Gold auf dieser Strecke. Entscheidend sei gewesen, dass sie vom Kopf her frei gewesen sei, erklärte Britta Steffen. „Körperlich war ich immer fit“, sagte sie und bedankte sich ausdrücklich bei ihrer Mentaltrainerin Friederike Janofske.
Mit ihrem Titel über die 100 Meter hatte Steffen am Donnerstag dem Deutschen Schwimm-Verband die erste Goldmedaille bei Olympischen Spielen seit Dagmar Hases Triumph 1992 in Barcelona über 400 Meter Freistil beschert.