Sinsheim – Die TSG 1899 Hoffenheim hat sich bei einem munteren Bundesliga-Kehraus mit dem sechsten Unentschieden in Serie begnügen müssen.
Am Tag vor Heiligabend kam die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann nicht über ein 1:1 (1:1) gegen den FSV Mainz 05 hinaus und verabschiedete sich als Tabellensiebter in die Winterpause. Damit sind die Kraichgauer immerhin seit zehn Partien ungeschlagen. Vor 28.216 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena brachte der starke Kerem Demirbay die TSG bereits nach elf Minuten in Führung. Jean-Philippe Mateta glich mit seinem fünften Saisontor aus (16.).
Die Mainzer warten seit vier Spielen auf einen Sieg, liegen aber als Zwölfter mit 21 Punkten im Soll. Ohne die angeschlagenen Torjäger Joelinton und Andrej Kramaric, die frühzeitig in den Urlaub durften, waren die Hoffenheimer angetreten. Ishak Belfodil lief als Sturmspitze auf. Erst zum dritten Mal in dieser Saison durfte Vincenzo Grifo ran. Der Ex-Gladbacher hatte im November sein Debüt für die italienische Nationalmannschaft gegeben, bei Nagelsmann aber einen schweren Stand. Am Sonntagabend konnte er durchaus überzeugen, ohne jedoch groß zu glänzen. In der Nachspielzeit wäre ihm fast der Siegtreffer gelungen, als sein Schuss am Pfosten landete.
Zurück in die Startelf kehrte Kapitän Kevin Vogt, der in den vergangenen beiden Wochen seinen Akku aufladen sollte. In den vier Duellen zuvor zwischen beiden Teams hatte es 23 Treffer gegeben – torreich ging es auch diesmal los: Stefan Posch spielte mit einem Heber Steven Zuber frei, die Hereingabe des Schweizers landete bei Demirbay: eine schnelle Drehung, ein Flachschuss – 1:0 für die TSG.
Sandro Schwarz hatte der gleichen Aufstellung wie beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt vertraut – und seine Elf dankte es ihm mit dem schnellen Ausgleich durch den erneut starken Mateta. Der Franzose nutzte die Konfusion im Hoffenheimer Strafraum nach einem Freistoß: Vogt hatte zuvor den Ball vor die Füße von Stefan Bell geköpft.
Auch am Ende einer kräftezehrenden Hinrunde zeigten beide Mannschaften viel Spielfreude. Die etwas offensiveren Hoffenheimer hatten erst Pech, als ein Schuss von Zuber die Oberkante der Latte touchierte, dann Glück, als Torhüter Oliver Baumann bei einem Kopfball von Robin Quaison gerade noch die Finger an den Ball bekam.
Immer angriffslustiger gingen die Gastgeber nach einer halben Stunde zu Werke und vergaben durch Demirbay und Benjamin Hübner weitere Chancen. Die Mainzer brachten ihren Gegner aber durch blitzschnelle Offensivaktionen immer wieder in Schwierigkeiten. Ein zweites Tor von Mateta gab Schiedsrichter Sascha Stegemann wegen Abseitsstellung nicht (44.) – und der Referee blieb auch nach Rücksprache mit dem Videoassistenten dabei.
Nach der Pause stimmten die FSV-Fans «Last Christmas» an, die Bescherung blieb aber für beide Teams aus. Nagelsmann brachte nach einer Stunde mit Adam Szalai einen weiteren Stürmer, die Begegnung hatte aber nicht mehr ganz den Pfiff des ersten Durchgangs. Hoffenheim drängte immer wieder in Richtung des gegnerischen Strafraums, war aber wie so oft in der ersten Saisonhälfte im Abschluss nicht präzise und clever genug.
Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)