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Norbert Meier neuer Trainer beim 1. FC Kaiserslautern

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Kaiserslautern – Nur 29 Tage nach seinem unfreiwilligen Abgang beim SV Darmstadt 98 ist Norbert Meier zurück auf der Fußball-Bühne – und bereits wieder voller Tatendrang.

«Ja, der Fußball schreibt schon ganz eigene Geschichten», sagte der 58-Jährige bei seiner Vorstellung als neuer Trainer des kriselnden Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. «Sie können sich sicher sein: Ich liebe Fußball und kann mich ganz schnell auf eine neue Aufgabe einstellen.» Bei der Pressekonferenz im Fritz-Walter-Stadion beschwor Meier erstmal den Mythos Betzenberg und die Stärke vergangenen Tage.

Ein halbes Jahr, nachdem er sich mit seinem Darmstädter Team ein Spiel des FCK angeschaut hatte, ist Meier Chefcoach bei den «Roten Teufeln». «Jetzt sitze ich selbst hier – bei einem Traditionsverein. Was für mich nichts Neues ist, weil ich bisher nur bei Traditionsvereinen gearbeitet habe.» Der FCK sei eine «ganz, ganz reizvolle Adresse», versicherte er ungeachtet seines Abstiegs von der ersten in die zweite Liga.

Der Tabellen-13. stattete Meier einen Vertrag bis zum 30. Juni 2018 aus. Er tritt die Nachfolge des überraschend zurückgetretenen Tayfun Korkut an und bringt als Co-Trainer Frank Heinemann mit. Meier war erst am 5. Dezember beim Bundesliga-Abstiegskandidaten Darmstadt beurlaubt worden. Über Weihnachten hatte sich der umtriebige Fußball-Lehrer kurz erholt, aber bereits am 27. Dezember kontaktierte ihn der FCK.

«Ich bin froh, einen solch gestandenen und erfahrenen Trainer präsentieren zu können», sagte Sportdirektor Uwe Stöver vor dem ersten Mannschaftstraining an diesem Mittwoch und erklärte die Entscheidung für einen Trainer-Routinier anstelle eines jungen Chefcoaches: «Norbert Meier kennt die Liga, die Spielausrichtungen der anderen Mannschaft und größtenteils auch unsere Mannschaft.»

«Wir müssen alle zusammen versuchen, den FCK in eine gute Zukunft zu führen», sagte Meier und erinnerte an die einstige Heimstärke der Pfälzer: «Wenn wir als Spieler oder Trainer hierher gekommen sind, haben wir immer gesagt: Wir müssen verhindern, dass der Betzenberg brennt.» Er werde alles dafür tun, «dass hier wieder dieses Wir-Gefühl aufkommt».

Die Realität sind derzeit trübe aus: In 17 Hinrundenspielen gab es nur vier Siege und elf Tore. Der Rückstand zum Relegationsplatz 16 beträgt nur fünf Punkte. «Ich werde ihnen hier natürlich keine deutsche Meisterschaft versprechen», sagte Meier.

Der 16-fache Nationalspieler erweist sich mit diesem Schritt wieder einmal als Stehaufmännchen. Seine Trainer-Karriere schien 2005 beendet, als er als Coach des MSV Duisburg während eines Bundesliga-Spiels dem Kölner Profi Albert Streit an der Außenlinie einen Kopfstoß versetzte und sich selbst fallen ließ. Meier erhielt ein dreimonatiges Berufsverbot.

Die zweite Liga kennt Meier aus dem Effeff, unter anderem bei Arminia Bielefeld. Fortuna Düsseldorf und den MSV Duisburg führte er sogar ins Oberhaus. Eine – auch finanziell – schwierige Situation wie beim FCK sei für ihn kein Neuland: «Ich bin da auch nicht ängstlich. Wir werden das mit vollem Elan angehen.» Für sein Team stand am Dienstag ein Laktattest an, vom 12. bis 20. Januar geht’s für den nimmermüden Meier ins Trainingslager in San Pedro del Pinatar in Spanien.

Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)

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