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Neureuther, Bö & Co.: Gesichter der Wintersport-Saison

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Frankfurt/Main – Auch im Jahr nach Olympia prägen große Triumphe und bittere Niederlagen den Wintersport. Felix Neureuther hört auf, Markus Eisenbichler dreht auf und Johannes Thingnes Bö ist am Ende überhaupt nicht mehr zu schlagen. Die Wintersport-Gesichter der vergangenen vier Monate.

FELIX NEUREUTHER (SKI ALPIN): «Servus, Felix!» Mit größtmöglicher  Aufmerksamkeit hat sich Neureuther, der an diesem Dienstag 35 wird, von der aktiven Alpin-Szene verabschiedet. «In meine Fußstapfen muss gar keiner treten. Es muss jemand versuchen, neue Fußstapfen zu hinterlassen. Das ist das Entscheidende», sagte Neureuther, der in seiner Laufbahn 13 Weltcup-Siege und Medaillen im WM-Slalom feierte, im Abschlussjahr aber keinen Podestplatz mehr einfahren konnte.

MARKUS EISENBICHLER (SKISPRINGEN): Der hochemotionale Bayer krönte sich in Seefeld zum besten Skispringer der WM. Ohne einen Einzelsieg im Weltcup setzte sich Eisenbichler auf der Großschanze von Innsbruck durch und ließ zwei weitere Goldmedaillen in Team und Mixed folgen. Mitte März klappte es im slowenischen Planica dann auch noch mit dem ersten Weltcup-Sieg. «Es war einfach geil», bilanzierte er.

JOHANNES THINGNES BÖ (BIATHLON): Historische 16 Weltcupsiege, dazu viermal Gold und einmal Silber bei der WM in Schweden – der 25 Jahre alte Norweger war der Dominator des Biathlon-Winters. Bö konnte sich in den vergangenen Monaten durch Fehler am Schießstand nur selbst schlagen. Als Gesamtweltcupsieger löste er den Franzosen Martin Fourcade ab, der zuvor sieben Mal nacheinander triumphiert hatte.

MIKAELA SHIFFRIN (SKI ALPIN): Die Amerikanerin ist der größte Star der Szene; das wird sich nach den Rücktritten von Neureuther, Lindsey Vonn und Aksel Lund Svindal nicht ändern. Sie zeigte einen Winter der Extraklasse: Bei ihren 26 Starts im Weltcup gewann sie 17 Mal – so oft wie noch niemand vor ihr in einer Saison. Dazu kommen zwei Goldmedaillen und einmal Bronze bei der WM.

JAVIER FERNANDEZ (EISKUNSTLAUF): Der Spanier galt als Magier auf dem Eis, der das Publikum verzaubert hat. Bei der EM in Minsk gab der erst 27 Jahre alte Eiskunstläufer seine Abschiedsvorstellung, die er als Drama inszenierte. Nachdem er nur auf Platz drei im Kurzprogramm gelandet war, sicherte er sich mit Sprung-Perfektion und starkem Ausdruck noch den siebten und letzten EM-Titel in Serie seit 2013. Gelernt hat der Anhänger von Real Madrid auch von Trainer Brian Orser, der selbst einst Weltmeister war.

DENISE HERRMANN (BIATHLON): Mit einmal Gold, einmal Silber und einmal Bronze bei der WM wurde die Sächsin überraschend die erfolgreichste deutsche Biathletin in dieser Saison. Nur drei Jahre nach ihrem Wechsel vom Langlauf zu den Skijägern überzeugte die 30-Jährige nicht mehr nur in der Loipe, sondern auch am Schießstand. «Das war eine richtig gute Saison», sagte Herrmann, die mehrfach sogar Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier die Show stahl.

ERIC FRENZEL (NORDISCHE KOMBINATION): Eine durchwachsene Weltcup-Saison, aber drei WM-Medaillen in Seefeld: Kombinierer Eric Frenzel hat sich sein Leistungshoch im vergangenen Winter mal wieder für den besten Zeitpunkt aufgehoben. Vorher Sprungprobleme und krank, danach wieder krank, doch bei der WM voll dabei: Der Lohn waren zweimal Gold und eine Silbermedaille im Team.

NATALIE GEISENBERGER (RODELN): Natalie Geisenberger ist die herausragende Athletin des Winters. Die 31 Jahre alte Bayerin gewann als erste Frau zum siebten Mal den Gesamtweltcup – diesmal mit einem riesigen Vorsprung von 259 Punkten. Zudem wurde die Olympiasiegerin von 2014 und 2018 Einzel- und Sprint-Weltmeisterin bei der WM in Winterberg.

FRANCESCO FRIEDRICH (BOB): Alles, was es zu gewinnen gab, hat Francesco Friedrich gewonnen. Alle Zweierbob-Weltcups – was vor ihm noch kein Pilot schaffte – und zudem erstmals den Gesamtweltcup im Viererbob. Bei der WM in Whistler schrieb der 28-jährige Sachse mit seinem Double-Hattrick Geschichte: Denn seit 2017 ist er bei WM und Olympia in beiden Disziplinen ungeschlagen.

MARTINA SABLIKOVA (EISSCHNELLLAUF): Drei WM-Titel und drei Weltrekorde: Die unverwüstliche Martina Sablikova erlebte ihren dritten Frühling. Die 31-jährige Tschechin sicherte sich bei der Allround-WM in Calgary ihren 20. WM-Titel und entthronte damit Gunda Niemann-Stirnemann, die seit 2001 mit 19 Goldmedaillen oben stand.

Fotocredits: Georg Wendt
(dpa)

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