Mönchengladbach – DFB-Kapitän Manuel Neuer sieht den Wettbewerb um den Platz im Tor der Fußball-Nationalmannschaft nicht nur als Zweikampf zwischen ihm und Marc-André ter Stegen.
«Natürlich ist Marc ein klasse Torhüter. Aber wenn ich sagen würde, er ist mein einziger echter Konkurrent, wäre das nicht fair den anderen Torhütern gegenüber. Deswegen finde ich es schwierig und teilweise auch etwas respektlos, dass immer nur über einen angeblichen Zweikampf gesprochen wird», sagte Neuer in einem Interview des Internetportals Sportbuzzer.
Im vorletzten EM-Qualifikationsspiel am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Mönchengladbach soll Neuer sein 92. Länderspiel bestreiten. Für den Abschluss der Ausscheidungsrunde am Dienstag in Frankfurt gegen Nordirland hat Bundestrainer Joachim Löw ter Stegen einen Einsatz versprochen.
Im September hatte es nach Aussagen von ter Stegen zu seiner Rolle als Herausforderer tagelang öffentliche Diskussionen um die Nummer 1 im deutschen Tor gegeben. Weitere DFB-Kandidaten sind Bernd Leno vom FC Arsenal und der derzeit verletzte Kevin Trapp von Eintracht Frankfurt. Als Mann der Zukunft gilt Alexander Nübel von Schalke 04, der allerdings bislang noch nicht für das A-Team berufen wurde.
Über ein Karriereende im DFB-Team möglicherweise nach der EM 2020 hat sich Bayern-Torwart Neuer nach eigener Aussage noch keine konkreten Gedanken gemacht. «Ich habe mir keine Deadline gesetzt. So etwas muss von innen heraus kommen. Ich habe ja nur die eine Karriere und kann nicht plötzlich mit 45 sagen: Ich will jetzt noch mal für Deutschland spielen», sagte der 33-Jährige. «Aber ich möchte so lange spielen, wie ich fit bin, gebraucht werde und es mir Spaß macht. Das ist alles noch der Fall.»
Als Ziel bezeichnete Neuer, als erster deutscher Torhüter die Marke von 100 Länderspielen zu erreichen. Das könnte er frühestens im EM-Achtelfinale schaffen. Beim Großereignis im kommenden Sommer sieht Neuer die DFB-Elf wie auch Bundestrainer Joachim Löw «nicht in der Favoritenrolle». Dennoch ist der Titel das große Ziel: «Ich möchte Europameister werden, ohne Frage. Auch wenn das kein einfacher Weg wird. Aber wenn man nichts definiert, wird es auch schwierig, etwas zu erreichen», sagte der Bayern-Schlussmann.
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(dpa)