Beim NBA Lockout streiten sich die Vertreter der Liga mit der Spielergewerkschaft um Milliarden. Wie werden die Verhandlungen ausgehen? Und wird dieses Jahr noch Basketball gespielt?
Das NBA Lockout hat durch das Auslaufen der Tarifverträge am 1. Juli 2011 begonnen und zieht sich ja mittlerweile schon über fünf Monate. Eigentlich sollte dieses Jahr die Basketballsaison am 1. November beginnen, doch bisher ist eine Aufnahme des Spielalltags nicht in Sicht. Im Gegenteil: vor 14 Tage waren bereits die ersten zwei Spielwochen und damit 100 Spiele abgesagt worden. Ob die gesamte Saison ausfällt, werden die neuen Tarifverhandlungen ergeben.
NBA Lockout – das vierte Lockout in der Geschichte der NBA
Wenn es ein Lockout im amerikanischen Sport gibt, dürfen die Teams währenddessen keine Spieler unter Vertrag nehmen, keine Spieler tauschen und die Spieler haben keinen Zugang zu NBA Einrichtungen, Trainern oder Mitarbeiter. Der Streit zwischen Basketball-Liga und Spieler dreht sich natürlich um Geld. Es geht hier nicht um kleine Summen, sondern um rund 4 Milliarden jährliche Einnahmen. Bislang hatten die Spieler 57% der Einnahmen bekommen. Die Liga hatte ihnen eine 50:50 Regelung angeboten, die sie abgelehnt haben. Die Spielervereinigung NBPA hatte daraufhin ihre Forderung auf 52,5 Prozent reduziert, doch die Liga lehnte wiederum diesen Kompromiss ab.
Das Problem, die Gewinner und Verlierer
Das eine Problem ist, die meisten Teams verlieren mehr Geld als sie einnehmen und wollen daher die Spielergehälter kürzen. Auch wenn sie mehr Geld für Spieler ausgeben würden, wäre es schwer, Teams wie die LA Lakers oder die Dallas Mavericks, die einfach das Geld haben, einzuholen. Auch gibt es bei ihnen eine Untergruppe, die z.B. gerade den Besitzer gewechselt hat oder die versuchen, einen Club zu verkaufen. Denen ist zwar auch daran gelegen, die Spiele wieder aufzunehmen, aber sie nutzen die Verhandlungen dazu, ein vermeintlich kaputtes System zu reparieren, wofür sie auch den Verlust durch ein paar ausgefallene Spiele in Kauf nehmen.
Das ist das Problem der Clubs. Die Spieler im Gegenteil, was man auch verstehen kann, wollen am Produkt, das sie sind und repräsentieren, beteiligt sein. Sie sind Webeträger, Kapital und Arbeiter.
Die Verhandlungen laufen – Wer wird gewinnen?
Die Verhandlungen waren letzte Woche zum dritten Mal diesen Monat abgebrochen worden, obwohl 30 Stunden über drei Tage verteilt an einem Kompromiss gearbeitet wurde. Das gestrige Treffen, das von mittags bis 4 Uhr morgens ging, scheint zumindest in soweit vielversprechend zu sein, da bisher noch keine weiteren Spiele abgesagt wurden. Sollten sie in den nächsten Tagen zu einer Einigung kommen, könnte die (verkürzte) Saison schon in der letzten Novemberwoche starten.
Die eigentlichen Verlierer bei der ganzen Geschichte sind die Fans der Clubs. Vielleicht sollten die Clubs, die Liga und auch die Spieler nicht vergessen, wer ihnen die Milliarden eingebracht hat und auch weiterhin einbringen kann.