30 Tage vor Beginn der Olympischen Spiele scheinen die deutschen Leichtathleten der Weltelite noch hinterherzuhinken. Bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg zeigten die DLV-Olympioniken nur mittelmäßige Leistungen oder verletzten sich.
Hochspringer Eike Onnen aus Hannover musste wegen zunehmender Schmerzen im Fuß den Wettkampf um den deutschen Meistertitel abbrechen. „Das war eine Vorsichtsmaßnahme, aber bis Olympia kann ich sicher den Fuß wieder so aufbauen, dass ich dort vernünftig springe“, erklärte Onnen. Der Titel sicherte sich zum ersten Mal Raul Spank aus Dresden mit 2,23 Metern.
Ein Fiasko erlebte die Weltklasse-Weitspringerin Bianca Kappler. Beim Aufwärmen vor dem Wettkampf riss der WM-Fünften von Osaka die Achillessehne. Das bedeutete das Olympia-Aus für die 30-Jährige, die bitterlich weinte.
Die Situation der Sprinter und Läufer ist eher kläglich. Bisher haben nur drei Athleten des DLV das Ticket für den Eintritt ins Pekinger Nationalstadion gelöst. Dazu zählen 100-Meter-Meister Tobias Unger (Kornwestheim/Ludwigsburg), 1500-Meter-Mann Carsten Schlangen (Berlin) und Hürden-Läuferin Carolin Nytra (Bremen).
Dagegen zeigten die deutschen Stabhochspringer überraschend gute Leistungen. Sieben Stabartisten wollten mit nach Peking, aber nur drei Akteure durften ein Ticket ziehen. Nach einer dürftigen Saison sprang Tim Lobinger mit einem Mal die geforderte Höhe von 5,75 Metern und wurde Deutscher Meister. durfte er sich als Meister feiern lassen. Der 17 Jahre jüngere Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) als absolute Sensation und Danny Ecker (Leverkusen) trotz entzündeter Achillessehne haben sich ebenfalls für Olympia qualifiziert.
Carolin Hingst vom USC Mainz sprang am Sonntag zum zweiten Mal nach 2004 zum Stabhochsprung-DM-Titel mit 4,55 Metern. Nastja Reiberger (Ludwigshafen) belegte mit 4,50 Meter Platz zwei vor der Vorjahres-Siegerin Silke Spiegelburg (Leverkusen) mit gleicher Höhe. Alle drei werden mit in China dabei sein.