Stephen Maguire hat mit starken Nerven und viel Feingefühl die China Open gewonnen und damit nach der Northern Ireland Trophy als bisher einziger Spieler zwei Titel in dieser Saison geholt. Im Finale bezwang er Shaun Murphy mit 10:9 bei einem sehr ausgeglichenen Match
Maguire kann sich nun vier Titel Schotten in seiner Karriere zuschreiben. Der Schotte ist damit erst der zwölfte Spieler überhaupt, der vier Mal bei einem Weltranglisten-Turnier siegen konnte. Die Entscheidung fiel aber erst bei den letzten Bällen.
Der Entscheidungsframe war beim Endspiel auf die Farben noch offen. Grün lag hinter blau an der langen Bande vor der grünen Tasche. Beim Lochen von gelb aber manövrierte Maguire geschickt grün an blau vorbei über die Bande vor die Ecktasche und konnte anschließend lochen.
Das Endspiel war ein packendes Snooker-Match wie aus dem Lehrbuch. Spannende Safety-Duelle gab es ebenso wie eine Reihe hoher und hochkarätiger Breaks. Maguire schaffte mit 106, 102 und 137 gleich drei Century-Breaks, Murphy spielte mit 136 eine dreistellige Serie. Vor allem aber wechselten die Phasen mit Vorteilen für einen der beiden Spieler ständig.
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Erst ging der Gewinner mit 5:2 in Führung, dann zog Murphy auf 7:5 davon. Danach aber war der Schotte wieder an der Reihe: Vier Frames in Folge brachten ihn dem Titel ganz nahe. Murphy aber zeigte Kampfgeist, glich aus und erzwang den Entscheidungsframe. Über 36 Minuten dauerte dieses Drama, ehe Stephen Maguire mit dem genialen Stellen des grünen Balles den entscheidenden Schachzug machte. Fast 6:40 Stunden dauerte die Netto-Spielzeit
Auf das neue Provisional Ranking hatte der Ausgang des Finales keine Auswirkung mehr. Shaun Murphy ist die neue Nummer eins vor Ronnie O’Sullivan. Doch Stephen Maguire als Dritter hat durch seinen Sieg in Peking den Rückstand auf die beiden deutlich verkürzt.