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Löws WM-Plan: «Dazulernen gegen Brasilien»

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Berlin – Für Joachim Löw zählt dieses Mal kein 7:1, kein 1:0 und auch kein anderes Resultat. Der Bundestrainer will im 23. Fußball-Klassiker zwischen Deutschland und Rekordweltmeister Brasilien vor allem Erkenntnisse für die Zusammenstellung seines Kaders für die WM in Russland gewinnen.

«Gegen solche Top-Teams können wir viel dazulernen und einiges für die WM mitnehmen», sagte Löw vor der Partie am Abend (20.45 Uhr) im ausverkauften Berliner Olympiastadion. «Wir freuen uns auf ein weiteres Fußballfest», verkündete Teammanager Oliver Bierhoff.

Der Weltmeistercoach erwartet von seinen WM-Kandidaten vor allem, dass sie gegen den Rekordweltmeister die Vorgaben umsetzen: «Thema ist ganz klar, das zu tun, was wir im Training machen und besprechen.»

Das Jahrhundertspiel im WM-Halbfinale 2014 hat für Löw beim Projekt Titelverteidigung keine größere Bedeutung mehr. «Das 7:1 spielt in Brasilien eine viel größere Rolle als in Deutschland», sagte der 58-Jährige, der inklusive Confed Cup vom 14. Juni an in sein siebtes Turnier als verantwortlicher Chef der DFB-Elf geht. «Das 7:1 war für uns fast schon am nächsten Morgen abgehakt, weil wir uns sofort auf das Finale konzentriert haben. Es war nur ein Schritt zum Titel.»

BRASILIEN VERBESSERT: Das brasilianische Nationalteam von 2018 ist mit dem von 2014 nicht mehr vergleichbar. Diese These vertritt nicht nur Löw. Mit dem neuen Trainer Tite würde eine ganz andere Mentalität bei den Südamerikanern herrschen. «Tite hat betont: Was uns gegen Deutschland passiert ist, darf uns nie wieder passieren. Brasilien kann mittlerweile mit allen Spielern verteidigen. Selbst Neymar arbeitet wahnsinnig intensiv nach hinten», sagte Löw. Topstar Neymar ist allerdings verletzt und fehlt in Berlin.

PERSONAL: Im Vergleich zum 1:1 gegen Spanien wird Löw eine ganz andere Elf aufbieten. Marc-André ter Stegen erhält eine Pause. Im Tor sollen sich Bernd Leno und Kevin Trapp abwechseln. Der Bundestrainer hat zudem drei fixe Neue für die Startformation angekündigt: Ilkay Gündogan, Leroy Sané und den Berliner Marvin Plattenhardt.

WM-NOMINIERUNG: Für den Bundestrainer ist es die allerletzte Sichtungschance, bevor er am 15. Mai in Dortmund den vorläufigen WM-Kader benennen muss. «Das ist die große Bedeutung des Spiels», sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel in Berlin. «Auf dem Weg nach Russland ist das Spiel einer der Meilensteine, die gesetzt werden.» Bundestrainer Löw erhofft sich letzte Erkenntnisse.

REKORDJAGD: Auch wenn das Ergebnis nicht im Vordergrund stehen soll: Verliert Löws Team nicht, dann wäre mit dem 23. ungeschlagenen Spiel nacheinander der 38 Jahre alte DFB-Rekord von Jupp Derwall egalisiert. Eine längere Erfolgsserie gab es in der deutschen Länderspiel-Geschichte nicht. «Statistiken sind für mich nicht so wichtig», bemerkte Weltmeister Julian Draxler zur möglichen Bestmarke und ergänzte: «Wenn du das erste Spiel bei der WM verlierst, bist du wahrscheinlich draußen.» Am 17. Juni geht es gegen Mexiko los.

Fotocredits: Christian Charisius
(dpa)

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