Berlin – Jetzt wird es ernst für Joachim Löw und sein bei der WM so brutal abgestürztes Team. Wenn der DFB-Charterflieger um 11.10 Uhr von Berlin nach Amsterdam abhebt, nimmt der Bundestrainer einige Ungewissheit mit.
Kann die deutsche Nationalmannschaft in Spiel drei nach der historischen Pleite von Russland am Samstag gegen die jungen, wiedererstarkten Holländer bestehen? «Wir müssen schauen, dass wir da anknüpfen, wo wir im September begonnen haben. Das war ein erster kleiner Schritt», erklärte Löw vor der Partie in der Johan-Cruyff-Arena. «Die Mannschaft hat sich da, was die Einstellung betraf, sehr gut präsentiert. Das müssen wir diese Woche fortführen.»
Der Ex-Weltmeister will am Samstag (20.45 Uhr) gegen die Oranjes auf jeden Fall eine Niederlage und damit ein Zittern am kommenden Dienstag in Frankreich vermeiden. Der amtierende Weltmeister führt in der Nations League die Gruppe 1 der höchsten Liga mit vier Punkten vor Deutschland (1) und den Niederlanden (0) an. Der Tabellenerste qualifiziert sich mit den drei weiteren Gruppensiegern der League A für das Finalturnier im Juni 2019.
Der Gruppenletzte muss in die League B absteigen. Deutschland will die Partie in Holland dennoch mit viel Lust angehen: «Das macht uns Spaß, wir haben zwei attraktive Gegner. Und deswegen gehen wir da schon mit der nötigen Leichtigkeit rein», erklärte Mittelfeldspieler Julian Draxler von Paris Saint-Germain.
«Es wird vielleicht nicht so eine Schlacht wie früher, aber trotzdem ist Holland gegen Deutschland immer ein brisantes Duell. Wir wollen es auf jeden Fall gewinnen», sagte Angreifer Timo Werner von RB Leipzig selbstbewusst.
Löw warnte vor dem Kontrahenten, der die jüngsten beiden großen Turniere verpasst hat. «Holland ist wieder auf einem sehr gutem Weg. Sie haben seit einigen Monaten einen neuen Trainer, der mal lang bei Barcelona gespielt hat. Das sieht man an der Handschrift», sagte der 58 Jahre alte DFB-Chefcoach. Im Februar 2018 hat Ronald Koeman als neuer Bondscoach übernommen. Nico-Jan Hoogma ist neuer Sportdirektor.
«Allein die Namen zeigen ja, dass wir eine gute Leistung brauchen», unterstrich Führungsspieler Toni Kroos. «Wir werden hoffentlich sechs Punkte aus den beiden Spielen mitnehmen», formulierte Werner selbstbewusst die Zielstellung. «In Amsterdam im Stadion herrscht eine super Atmosphäre, was mir Thomas Schneider und Urs Siegenthaler berichtet haben. Diese Mannschaft ist sehr jung und spielt einen sehr gepflegten, schnellen Fußball», sagte Löw.
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(dpa)