Live-Tells – die richtige Gestik sowie Mimik anzuwenden und beim Gegenüber einzuschätzen, ist beim Poker äußerst wichtig. Wie reagiert der Gegner beim Aufdecken des Flops, lassen sich Reaktionen beim Setzen einschätzen oder besitzt er gar ausgeprägte Zeichen beim Bluffen? Das Beobachten und das Einordnen dieser Zeichen können dem Spieler beim Pokern einen entscheidenden Vorteil verschaffen.
Eines dieser „Tells“ ist das lange Anstarren des Flops. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Gegenüber den Flop verpasst hat, ist relativ hoch. Die Spieler, die nicht auf die eigene Mimik achten, versuchen unbewusst die eigenen Karten in Kombination mit dem Flop zu bringen. Die Folgereaktion ist meistens das Stärken der eigenen Position durch ein hohes Anspielen – Stärke statt Schwäche ausstrahlen – ein Klassiker. Hier kann man getrost mithalten.
Ein oft nicht beachtetet „Tell“ ist die Atmung eines Spielers. Zwar haben sie ihre Gestik und Mimik voll im Griff, aber die Konzentration auf diese, lässt sie bei guten Blättern häufig tiefer einatmen. Achtet man darauf, ob sich der Brustkorb ungewöhnlich weitet, ist von einem starken Blatt auszugehen. Beim Bluffen verhält es sich fast gegensätzlich, die Atmung verflacht, der Spieler möchte nicht gezielt auf sich aufmerksam macht. Dieser „Tell“ ist aber erst nach längerem Spielen anwendbar, weil man die einzelnen Gegner schon eine Weile beobachtet haben muss.
Ein etwas zweifelhafter „Tell“ ist das Kontrollieren der eigenen Karten nach dem Flop. Eigentlich müsste ein erfahrener Spieler mit hoher Konzentration sein Blatt im Kopf haben, womit das Kontrollieren der eigenen Karte aus Unsicherheit resultiert. Der Spieler ist sich nicht mehr sicher, ob sich möglicherweise eine völlig Situation ergeben hat – daraus folgt, dass der Spieler den Flop nicht getroffen hat. Allerdings wenden immer Spieler diesen „Tell“ an, um den Gegner zu täuschen. Man muss hier genau einschätzen können, in welcher Form dieser „Tell“ vom Gegner verwandt wird.
Ein Klassiker unter den „Tells“ sind zitternde Hände. Viele unerfahrene Spieler vermuten hinter dieser Gestik sofort Nervosität und gehen von einem Bluff aus, dabei sollte man in die ganz andere Richtung denken. Zitternde Hände können auch aufgrund losgelöster Spannungen entstehen. Gerade bei Spielern, die kurz vor dem Ausscheiden stehen, signalisieren die Hände ein sehr gutes Blatt. Die Anspannung fällt und die Hoffnung auf ein grandioses Blatt steigt, kurzzeitig wird die angestaute Anspannung gelöst – das Resultat sind zitternde Hände.