Hamburg – Die Ära Ewald Lienen beim FC St. Pauli geht weiter – wenn auch in anderer Form. Der 63-Jährige hört als Chefcoach des Fußball-Zweitligisten auf, um auf den Posten des Technischen Direktors zu wechseln. Nachfolger wird sein bisheriger Assistent Olaf Janßen.
«Dass Ewald Lienen die Größe besitzt, auf dem Höhepunkt einer Erfolgsgeschichte seinen Nachfolger mit auszuwählen und das Zepter zu übergeben, ist eine besondere Geschichte im Fußballgeschäft», erklärte Clubchef Oke Göttlich in der Hansestadt.
Unter Lienen und dem im Herbst 2016 als Assistent geholten Janßen hatte der nach der Vorrunde abstiegsbedrohte FC St. Pauli mit 34 Punkten die erfolgreichste Rückrunde der Clubgeschichte absolviert. In der Abschlusstabelle belegte der Kiezclub Rang sieben. «Ich werde mit dem Trainerteam und der Mannschaft alles daran setzen, um eine Zittersaison wie die letzte zu vermeiden», sagte Janßen.
Lienens Vertrag wurde vorzeitig um zweieinhalb Jahre bis zum 31. Dezember 2020 verlängert, Janßens Kontrakt läuft laut Clubangaben bis Juni 2019. Damit ist nur noch eine Schlüsselpersonalie beim Kiezclub offen: die des Sportdirektors. Denn Interims-Sportchef Andreas Rettig will künftig nur noch als Geschäftsführer des Vereins tätig sein.
Nach 28 Trainerjahren wechselt der bei den Fans überaus beliebte Lienen, der St. Pauli in dieser Saison nach 2014/15 zum zweiten Mal vor dem Abstieg aus der 2. Liga bewahrte, damit sein Aufgabenfeld. Nach Clubangaben ist er künftig unter anderem für die Ausbildung der Nachwuchstrainer verantwortlich, soll sich um internationale Kooperationen kümmern und als Berater von Entscheidungsgremien, Geschäftsführung und Trainer fungieren. «Mit Ewald Lienen als Technischem Direktor investieren wir in die sportliche Expertise und in die Werte unseres Clubs», sagte Göttlich.
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(dpa)