Leverkusen – Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen hat Peter Bosz als neuen Trainer verpflichtet. Der frühere Dortmunder Coach tritt laut Mitteilung des Vereins die Nachfolge von Heiko Herrlich an, von dem sich der Club trotz des 3:1 gegen Hertha BSC am Sonntag getrennt hat.
Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung über die Trennung von Herrlich berichtet. Es ist der zweite Trainerwechsel in dieser Saison nach Tayfun Korkut, der beim VfB Stuttgart von Markus Weinzierl abgelöst worden war.
Bosz unterschrieb einen Vertrag bis 2020 und tritt sein Amt mit Beginn der Rückrunden-Vorbereitung am 4. Januar an. Der Niederländer hatte im vergangenen Jahr den BVB trainiert, musste aber bereits vor Ende der Hinrunde wieder gehen. Seinen größten Erfolg feierte der 55-Jährige mit dem niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam, den er 2017 ins Finale der Europa League geführt hat.
Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes lobte Bosz als Trainer, der für «offensiven, temporeichen und begeisternden Fußball» stehe. «Er hat auf seinen Trainerstationen immer eine besondere Passion bei der Arbeit mit jungen Spielern gezeigt. Peter passt auch deswegen hervorragend zu uns, denn wir setzen seit vielen Jahren darauf, hochtalentierte Nachwuchskräfte weiterzuentwickeln und sie in einer ausgewogenen Kombination mit erfahrenen Profis auf Topniveau zu heben. Unsere Mannschaft wird vom Trainer Peter Bosz profitieren», lobte Rolfes.
Der ehemalige Fußballprofi und Bundesliga-Torschützenkönig Herrlich hatte Leverkusen mit Beginn der Saison 2017/2018 übernommen. In seiner ersten Spielzeit als Chefcoach führte Herrlich den Verein auf den fünften Platz und in die Europa League. Die Qualifikation für die Champions League wurde knapp verpasst. Zuvor hatte Herrlich seit Dezember 2015 Jahn Regenburg trainiert und mit den Bayern den Aufstieg in die 3. Liga (2016) und im Folgejahr 2017 sogar den Durchmarsch in die 2. Liga geschafft.
Doch in dieser Saison lief es nicht rund bei Leverkusen. Herrlich geriet früh in die Kritik, obwohl er mit seiner Mannschaft das Achtelfinale des DFB-Pokals erreichte und Gruppensieger in der Europa League wurde. Bayer holte aus den zurückliegenden sechs Erstligabegegnungen 13 Punkte, trotzdem folgte jetzt die Trennung.
«Bis zuletzt hatten wir die Überzeugung und den Willen, mit ihm als Cheftrainer die Wende zum Guten zu schaffen. Doch leider ist mittlerweile eine Stagnation in der Entwicklung des Teams nicht mehr zu leugnen. Auch wenn wir zum Jahresende hin wieder den Anschluss an die internationalen Plätze hergestellt haben, befinden wir uns nach der insgesamt nicht befriedigenden Halbserie in einer Situation, die einen Trainerwechsel aus unserer Sicht notwendig macht», begründete Rudi Völler als Geschäftsführer Sport den Schritt.
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(dpa)