Rio de Janeiro – Nach dem erneut medaillenlosen Abschneiden deutscher Beckenschwimmer bei Olympischen Spielen hat der ehemalige Bundestrainer Dirk Lange zum Rundumschlag gegen seine früheren Kollegen ausgeholt.
«Die Trainer überschätzen sich und denken, sie wären alle Champions League, aber sie sind Regionalliga», sagte er der «Bild». «Die Trainer reden ihren Sportlern nach dem Mund, weil sie Angst haben, sie zu verlieren.» Der sendungsbewusste Lange war drei Jahre Bundestrainer. Ende 2011 folgte die Trennung wegen tiefgreifender Differenzen.
Den Chefbundestrainer nahm Lange von seiner Kritik aus: «Henning Lambertz hat unter den Umständen seine Sache gut gemacht, aber er braucht Geld für Trainer. Deutschland braucht ausländische Trainer.» Lambertz hatte zuvor über das kleine Team von vier Heimtrainern für die 27 Beckenschwimmer geklagt.
Lange kritisierte auch Weltmeister Marco Koch, der in der Vergangenheit mehrfach im Jahr bei ihm in Graz trainiert hatte. «Marco Koch war immer viermal im Jahr bei mir, jetzt nur einmal. Er setzte auf den anderen Trainer. Dick war er schon immer. Das Resultat sehen wir», sagte Lange über den Olympia-Siebten und dessen Heimtrainer Alexander Kreisel. Weltmeister Koch hatte in diesem Jahr vor den Spielen die zweitbeste Zeit über 200 Meter Brust hingelegt.
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(dpa)