Rio de Janeiro – Ryan Lochte vor Philip Heintz vor Michael Phelps – das Vorlauf-Ergebnis über 200 Meter Lagen mit dem deutschen Rekord des Heidelbergers als Höhepunkt aus deutscher Sicht sorgte bei Chefbundestrainer Henning Lambertz nach einem «megaenttäuschenden» Tag wieder für Freude.
Am Tag nach Platz sechs für die Biedermann-Staffel und dem ernüchternden Halbfinal-Aus von Europameisterin Franziska Hentke sorgten neben Heintz die Rückenschwimmer Jan-Philip Glania und Christian Diener mit ihrem Halbfinal-Einzug über 200 Meter für gute Ergebnisse.
Fast eine Sekunde war der 25-jährige Heintz schneller als Rekordolympiasieger Phelps, der im Vorlauf noch nicht Vollgas gab. Heintz blieb in 1:57,59 Minuten 23 Hundertstelsekunden unter dem vier Jahre alten Rekord von Markus Deibler. «Überrascht bin ich nicht. Ich glaube, das ist eine Zeit, die ich schon seit zwei Jahren drin habe. Ich bin froh, dass es jetzt gepasst hat», sagte der EM-Zweite von 2014. «Ich hoffe, ich kann den Schritt ins Finale machen.»
Heintz legte den ersten deutschen Rekord der Schwimmer in Rio hin. Zwar war auch Jacob Heidtmann über 400 Meter Lagen unter der nationalen Bestmarke geblieben, aber der Elmshorner war disqualifiziert worden. Besser als Heintz war nur der sechsmalige US-Olympiasieger Ryan Lochte in 1:57,38.
Die Rückenschwimmer haben sich auch Bestzeiten vorgenommen. «Vielleicht schwimme ich ja deutschen Rekord», sagte der Olympia-Zehnte Glania. «Niemals», scherzte Diener und nahm die Marke für sich in Anspruch. «Ich habe mir für heute Abend einen deutschen Rekord vorgenommen, man muss sich ja Ziele setzen.»
Glania schwamm in 1:56,50 Minuten die insgesamt sechstbeste Zeit. Diener, EM-Zweiter von 2014, erreichte in 1:56,62 sogar eine persönliche Bestzeit und kam als Neunter weiter. Schnellster war der Russe Jewgeni Rylow in 1:55,02.
Die deutsche Freistil-Staffel über 4 x 200 Meter hat bei den Frauen dagegen wie erwartet das olympische Finale verpasst. Annika Bruhn, Sarah Köhler, Paulina Schmiedel und Leonie Kullmann belegten nach 7:56,74 Minuten den zwölften Platz. Am schnellsten war die Staffel der USA in 7:47,77 Minuten.
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(dpa)