Raleigh – Nach dem Halbfinal-Triumph über Kanada traut NHL-Spieler Tom Kühnhackl der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft auch den Goldcoup bei Olympia in Pyeongchang zu.
«Alles ist jetzt möglich», sagte der Stanley-Cup-Sieger von den Pittsburgh Penguins aus der nordamerikanischen Profiliga. «Hoffentlich können wir jetzt den ganz großen Wurf landen.»
Der 26-Jährige berichtete von «einem richtig spannenden Morgen», als er das überraschende 4:3 der Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm über den großen Favoriten verfolgte. «Ich glaube, es ist der größte Moment aller Zeiten.»
Im Finale des olympischen Eishockey-Turniers trifft Deutschland am Sonntag (5.10 Uhr MEZ) auf die Olympischen Athleten aus Russland. Der Goldfavorit setzte sich im zweiten Halbfinale mit 3:0 gegen Tschechien durch.
Zuletzt konnte eine deutsche Auswahl bei den Winterspielen 1976 in Innsbruck eine Medaille gewinnen. Erich Kühnhackl, Vater von Tom, stand beim damaligen Gewinn der Bronzemedaille auf dem Eis. «Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen aber ich bin mir sicher, er hat sich das Spiel ebenfalls angeschaut», sagte sein Sohn. Aufgrund einer Unterkörperverletzung steht der zweifache Stanley-Cup-Sieger dem Titelverteidiger aktuell nicht zur Verfügung. NHL-Profis sind bei den Winterspielen von Pyeongchang nicht dabei.
Weltverbandschef René Fasel freut sich nach dem überraschenden Final-Einzug über das gestiegene Interesse am olympischen Turnier in Deutschland. «In Deutschland interessiert es niemanden, ob die NHL-Spieler hier sind oder nicht. Das Interesse in Deutschland ist groß, das ist sehr positiv», sagte der IIHF-Präsident. «Die Qualifikation der deutschen Mannschaft ist sehr schön. Jeder ist sehr überrascht davon. Jeder kann hier jeden schlagen.»
Insgesamt bezeichnete es Fasel als «immer noch enttäuschend, dass die NHL-Spieler nicht hier sind». Dies könnte auch einen Teil zum eher geringen Zuschauer-Interesse in den beiden Hallen beigetragen haben. Die stärkste Eishockey-Liga der Welt hatte die Saison während der Olympischen Winterspiele erstmals seit 1994 nicht unterbrochen. Deswegen konnten die Stars nicht in Südkorea teilnehmen.
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(dpa)