Rio de Janeiro – Der Name Armstrong lässt aufhorchen. Und steht im Radsport für ganz besondere Geschichten. Und für eine solche sorgte Kristin Armstrong in Rio de Janeiro wieder einmal.
Am Tag vor ihrem 43. Geburtstag raste die Amerikanerin, weder verwandt noch verschwägert mit ihrem berühmten Landsmann und Hochleistungs-Doper Lance Armstrong, zu ihrem dritten olympischen Einzelzeitfahr-Gold in Serie. Als erste Athletin der Geschichte.
Und sollte im Ziel wieder und wieder erklären, wie es ihr gelingt, im reifen Radsport-Alter die deutlichen jüngeren Konkurrentinnen in den wichtigen Rennen hinter sich zu lassen. Es sei vor allem eine Frage der Mentalität, sagte Armstrong. «Man wird im Alter mental stärker, erfahrener.» Das entscheidende eine Prozent spiele sich «zwischen den Ohren ab». Übertragen auf das Rio-Zeitfahren: Sie sah in ihrem Alter den Grund dafür, warum sie die Russin Olga Zabelinskaja um die Winzigkeit von 5,55 Sekunden auf Rang zwei verwies.
Im Ziel bot sie dann ein emotionales Spektakel, wie es die Amerikaner lieben. Sie reckte ihr Siegerrad in die Höhe, streckte drei Finger für drei Olympiasiege in die Höhe und ließ dann ihren Freudentränen freien Lauf. «Hut ab», kommentierte Ex-Weltmeisterin Lisa Brennauer, als Achte beste Deutsche, die Leistung der unverwüstlichen Armstrong.
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(dpa)