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Krampf stoppt Usain Bolt im letzten Rennen

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London – Ein Muskelkrampf im linken Oberschenkel hat Usain Bolt im dramatischen Staffelfinale der Leichtathletik-WM ins Straucheln gebracht und gestoppt.

«Große Schmerzen hat er aber wegen der Enttäuschung, das Rennen verloren zu haben», sagte Jamaikas Mannschaftsarzt Kevin Jones nach dem Endlauf über 4 x 100 Meter im Londoner Olympiastadion, den Schlussläufer Bolt wegen seiner Verletzung nicht beenden konnte. Der 30 Jahre alte Jamaikaner wollte im letzten Rennen seiner einmaligen Karriere seinen zwölften WM-Titel gewinnen.

«Die letzten drei Wochen sind hart für ihn gewesen. Wir hoffen das Beste für ihn», betonte Jones. Bolt hatte wegen der Verletzung etwa nach der Hälfte seiner Distanz mit schmerzverzerrtem Gesicht abstoppen und aufgeben müssen; er kam heftig ins Straucheln und lag später auf der Bahn. Seine Teamkollegen Omar McLeod, Julian Forte und Yohan Blake trösteten den Pechvogel noch im Stadion. «So etwas passiert einfach», sagte McLeod. «Usains Bolts Name wird für immer weiterleben.»

Sein Dauerrivale Justin Gatlin, der Bolt über 100 Meter geschlagen hatte, vermutet das kühle Wetter als Grund für Bolts Verletzung. «Wir haben unsere Sachen wohl ein bisschen zu früh ausgezogen. Es ist etwas kühl hier, und ich glaube, daher kam der Krampf», meinte der Amerikaner, der mit dem US-Quartett hinter den Briten Silber gewann. «Er ist praktisch hier kalt rausgegangen.»

Als um 22.03 Uhr Ortszeit alles aus und vorbei war, lag die Lichtgestalt der Leichtathletik am Boden – eine seltene Szene. Der überragende Sprinter der vergangenen zehn Jahre hat elf WM-Titel und acht olympische Goldmedaillen gewonnen, fünf Weltrekorde aufgestellt und unzählige Rennen gewonnen. Mit seinen Erfolgen verschaffte der schnellste Mann der Welt seiner olympischen Sportart enorme Anziehungskraft. Seine berühmte Bogenschütze-Siegerpose wurde zum Markenzeichen, das inzwischen Millionen Menschen kennen.

Schon am Vormittag hatten die Zuschauer Bolt immer wieder mit Sprechchören und Standing Ovations gefeiert. «Die Energie in diesem Stadion ist wirklich außergewöhnlich», sagte Bolt nach dem Staffelvorlauf. Der Abschied von seinen Fans werde ihm schwerfallen. Ein bisschen Wehmut ist dann sicher dabei, aber Bolt meinte: «Ich bin happy. Ich bin gesegnet.»

Fotocredits: Dirk Waem
(dpa)

(dpa)

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