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Klopp und Liverpool überwintern in der Champions League

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Liverpool – Jürgen Klopp sah etwas mitgenommen aus, aber er strahlte. Sein FC Liverpool hatte sich gerade mit einem 1:0 (1:0) gegen den SSC Neapel in die K.o.-Phase der Champions League gezittert, und der frühere BVB-Coach war außer sich vor Freude.

«Ich bin mir nicht sicher, ob jemals ein Trainer stolzer auf seine Mannschaft war, als ich es im Moment bin», schwärmte Klopp beim Sender BT Sport. «Gemeinsam mit dem Publikum, mit diesem Stadion, das war einfach außergewöhnlich, und die Jungs haben ein überragendes Spiel gemacht.» Dies gelang auch dem französischen Meister Paris Saint-Germain, der sich mit Trainer Thomas Tuchel durch das 4:1 bei Roter Stern Belgrad den Gruppensieg vor Liverpool sicherte.

Liverpools 1:0-Sieg in Anfield war das minimal notwendige Ergebnis und hochverdient. Genau genommen hätten die Reds sogar deutlich höher gewinnen können oder müssen. Mohamed Salah, der in der 34. Minute das einzige Tor erzielte, Sadio Mané und Verteidiger Virgil van Dijk vergaben mehrere hochkarätige Chancen. «Es war vorher klar, dass es schwer werden würde, das Spiel frühzeitig zu entscheiden», sagte Klopp, «überraschenderweise hätten wir es früh entscheiden können. Das ist unglaublich.»

In der Nachspielzeit zeigte Torwart Alisson Becker, warum die Reds im Sommer mehr als 70 Millionen Euro für ihn bezahlt haben. Der brasilianische Nationalkeeper parierte mit einer Glanztat einen der seltenen Torschüsse Napolis von Arkadiusz Milik. «Wenn ich gewusst hätte, dass Alisson so gut ist, hätte ich das Doppelte bezahlt», scherzte Klopp am BBC-Mikrofon. «Das Tor, das Mo erzielt hat – was für ein Tor, unglaublich – aber die Parade, die Ali gezeigt hat, dafür hab ich keine Worte. Das war heute Abend der Lebensretter.»

Neapel, vor dem letzten Spiel in Gruppe C noch Tabellenführer, ist damit als Dritter ausgeschieden und macht in der Europa League weiter. «Es ist ein sportlicher Wettbewerb und mit mir hätte heute Abend auch keiner Mitgefühl haben müssen, wenn wir ausgeschieden wären», sagte Klopp beim Sender Sky. Trotzdem fühlte er mit Napoli-Coach Carlo Ancelotti. «Es tut mir natürlich leid. Ich schätze ihn (…), weil er ein außergewöhnlicher Typ ist, ein cooler Zeitgenosse und ein Sensationstrainer.»

Ancelotti klang nach dem Spiel fast, als hätte er schon vorher mit der Niederlage gerechnet. Statt Kritik verteilte er Komplimente an seine Mannschaft. «Wir sind verbittert, aber wir wissen auch, dass wir über die Erwartungen hinausgegangen sind», sagte er. «Die Jungs sind enttäuscht, doch diese Wut müssen wir in der Europa League herauslassen und sie muss zu positiver Energie werden.»

Als Zweiter hinter dem Gruppensieger Paris Saint-Germain muss sich Liverpool im Achtelfinale, das am 17. Dezember ausgelost wird, auf hochkarätige Gegner einstellen. Klopps Ex-Club Borussia Dortmund, der FC Barcelona oder Titelverteidiger Real Madrid, gegen den die Reds im Mai im Finale 1:3 (0:0) verloren hatten, sind im Lostopf.

Klopps Wunschgegner vor Weihnachten? «Da haben wir keinen Einfluss drauf», stellte der Trainer klar. «Es war (vor dem Spiel) nicht mal sicher, ob wir noch in der Auslosung dabei sind. Jetzt sind wir dabei, wie könnte ich dann hier sitzen und mir irgendein Team wünschen? Mir ist das egal.» Der Fokus gilt nun schon wieder der Premier League. Dort will der englische Spitzenreiter am Sonntag bei Erzfeind Manchester United die Tabellenführung verteidigen.

Fotocredits: Peter Byrne,Peter Byrne
(dpa)

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