Große Namen wie José Mourinho wurden gehandelt als Nachfolger von Ottmar Hitzfeld, kleine Namen wie Lothar Matthäus oder Peter Neururer brachten sich selbst ins Spiel. Doch dem FC Bayern ist ein wahrer Coup gelungen: Jürgen Klinsmann trainiert ab 1. Juli das Münchner Starensemble .
Der frühere Stürmer spielte von 1995 bis 1997 für die Bayern und schoss in 65 Spielen 31 Tore. Legendär war sein Tritt in eine Werbetonne, als ihn der Trainer Giovanni Trapattoni auszuwechseln wagte. Der polyglotte 43-jährige Schwabe, der auch für Inter Mailand, den AS Monaco und die Tottenham Hotspurs kickte, hat noch keine Vereinsmannschaft trainiert. Als Bundestrainer wirbelte er jedoch den DFB mächtig durcheinander und führte die deutsche Elf gemeinsam mit Jogi Löw bei der WM 2006 auf den dritten Platz und das ganze Land in einen Fußballrausch namens Sommermärchen.
Als gerade prophetisch erweisen sich nun Klinsmanns Worte gegenüber der Zeit vor einem Jahr. Er könne sich einen Job als Trainer des FC Bayern gut vorstellen. Trotz gelegentlicher Scharmützel mit Bayern-Manager Uli Hoeneß sagte er, dass es „durchaus eine gemeinsame Basis, sogar eine gemeinsame Zukunft geben kann, irgendwo, irgendwann“.
Neben einigen kritischen oder betont desinteressierten Reaktionen wie der des kurz vor der WM ausgebooteten Oliver Kahn – „Mich tangiert das nicht mehr.“ – oder des Bremers Torsten Frings – „Das interessiert mich nicht. Das interessiert mich wirklich nicht.“ – überwog die Freude. So äußerte sich DFB-Präsident Theo Zwanziger: „Es ist eine tolle Sache, dass Jürgen Klinsmann wieder nach Deutschland zurückkehrt. Er hat viel für den deutschen Fußball geleistet und wird sicherlich auch beim FC Bayern einiges bewegen.“
Auch eine gute Bekannte des neuen Bayern-Trainers ist begeistert. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm sagte: „Die Kanzlerin (Angela Merkel) freut sich wie Millionen Fußballfans in Deutschland, dass Jürgen Klinsmann jetzt zurückkommt nach Deutschland und dort seine Kunst zur Geltung bringt.“