Bischofshofen (dpa) – Eine große Party gab es bei den deutschen Skispringer nach dem erfolgreichen Abschluss der Vierschanzentournee nicht.
«Ich muss alleine feiern, weil die hauen ja alle ab», sagte Stephan Leyhe nach Gesamtplatz drei lachend und ergänzte dann: «Spaß beiseite, ein paar sind ja da.» Im Gegensatz zu seinen Teamkollegen aus Bayern wollte der Willinger wegen der weiten Heimreise noch eine Nacht im Hotel in Bischofshofen bleiben. Der auf Rang zwei platzierte Markus Eisenbichler fuhr dagegen am Sonntag schon nach Hause.
Nach dem Trubel um den deutschen Hoffnungsträger, der vor dem dritten Springen in Innsbruck nur knapp hinter dem japanischen Vierfachsieger Ryoyu Kobayashi gelegen hatte, freut sich der Siegsdorfer auf ein paar ruhigere Tage. «Ich muss das erst einmal sacken lassen», sagte Eisenbichler, der bei der Tournee plötzlich ins Rampenlicht sprang.
«Die Siegerehrung war extrem angenehm», sagte der 27-Jährige, nachdem er auf dem Podest mit Leyhe und Kobayashi seine Freude ausgelassen herausgeschrien hatte. «Ich habe schon viel mitgemacht im Leben, aber dann sowas zu erleben, ist nicht so easy.» Eisenbichler, der vor der Tournee selten in den Fokus der großen Öffentlichkeit gesprungen war, freute sich über den Lohn seiner harten Arbeit.
Leyhe ging es ähnlich. Der 27-Jährige freute sich vor allem über seinen grandiosen Sprung im zweiten Durchgang auf 137 Meter. «So einen Sprung habe ich noch nicht oft gehabt», sagte er und sprach von einer Befreiung.
Auf die warten auch Olympiasieger Andreas Wellinger und der frühere Leistungsträger Richard Freitag. Die beiden einstigen Erfolgsgaranten blieben bei der Tournee insgesamt unter ihren Möglichkeiten, zeigten jedoch zumindest am Ende einen kleinen Aufwärtstrend. Schon am kommenden Wochenende können sie diesen im italienischen Predazzo bestätigen.
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