Ingolstadt – Abgekämpft, aber überglücklich verließ die deutsche U21 um Kapitän Jonathan Tah den Ingolstädter Sportpark. In der Kabine wurde die vorzeitige EM-Qualifikation gefeiert, Trainer Stefan Kuntz und seine Nachwuchsspieler waren erleichtert.
«Wenn man jetzt in die Gesichter schaut, da sind schon viele Bananen im Gesicht von Ohr zu Ohr zu sehen, also Lachbananen», berichtete Kuntz. Das 2:1 gegen Norwegen sicherte schon einen Spieltag vor dem Ende der Qualifikationsrunde das Ticket für das Turnier im kommenden Jahr in Italien und San Marino. Dort geht es auch um die Olympia-Quali.
«Wir feiern natürlich und sind alle überglücklich. Der ganze Druck ist weg», erklärte der strahlende Tah. Zuletzt war der Leverkusener im A-Team dabei, jetzt trumpfte er als Kapitän der U21 groß auf. «Er ist ein absoluter Führungsspieler in allen Bereichen», lobte Kuntz den Leverkusener.
Gleich nach dem Schlusspfiff hatten sich Trainer, Betreuer und Spieler auf dem Rasen in Ingolstadt versammelt und damit auch öffentlich den immer wieder gepriesenen Teamgeist demonstriert. «Wir haben nur ein Ziel, wir möchten die Spieler so begleiten, dass sie auf dem Platz 100 Prozent Leistungsfähigkeit entfalten können. Umgekehrt weiß ich, dass die Jungs dem Staff wieder eine Europameisterschaft geben wollen», sagte Kuntz zum Grund für die Zusammenkunft mit vielen Emotionen.
Dank der Tore von Cedric Teuchert und Luca Waldschmidt führte die DFB-Auswahl schon sicher 2:0 und hätte vor allem durch mehrere weitere Teuchert-Chancen noch klarer führen müssen. Dann schlug Norwegen durch einen abgefälschten Schuss von Birk Risa kurz nach der Pause noch einmal zu, aber Deutschland brachte den Sieg ins Ziel. «Die zweite Halbzeit war sehr schwer. Wir haben verteidigt, aber fahren jetzt zur EM», sagte der Leverkusener Benjamin Henrichs.
Der 21-Jährige wagte schon einmal einen Mini-Ausblick auf das Turnier vom 16. bis 30. Juni 2019, wenn die aktuelle Generation so richtig in die Fußstapfen der 2017er Europameister treten will. Henrichs prophezeite einen «engen Kampf» um die Plätze. «Wir haben viele talentierte Spieler im Kader, die besten kommen dann halt mit.» Erst einmal aber waren alle glücklich, dass das abschließende Spiel am Dienstag (18.00 Uhr) in Heidenheim gegen Irland kein Finale um den EM-Start wird.
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(dpa)