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Judo-Zwillinge mit Silber – Politischer Paralympics-Start

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Rio de Janeiro – Die deutsche Mannschaft ist mit zwei Medaillen in die Paralympics von Rio de Janeiro gestartet. Am Donnerstag gewannen die Zwillinge Carmen und Ramona Brussig jeweils Silber im Judo.

Überlagert wurde der erste Wettkampftag von der Politik. Ein weißrussischer Funktionär wurde von den Weltspielen des Behindertensports ausgeschlossen, weil er bei der Eröffnungsfeier die Fahne des gesperrten Russlands gezeigt hatte.

Nach 14 von 528 Entscheidungen führte China in der Nationenwertung mit zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze vor den USA (1/2/1) und Brasilien (1/1/0). Mit zweimal Silber lag Deutschland auf dem geteilten 14. Rang.

Zweimal Silber: Judo-Zwillinge Brussig holen erste deutsche Medaillen

Die Zwillinge Carmen und Ramona Brussig haben mit jeweils Silber im Judo die ersten deutschen Medaillen bei diesen Paralympics gewonnen. Carmen Brussig unterlag in Finale der Klasse bis 48 Kilogramm der Chinesin Liqing Li. Nach dem Paralympics-Sieg 2012 in London und Bronze 2008 in Peking hat die 39-Jährige damit ihren Medaillensatz komplettiert. «Ich bin überglücklich über die Silbermedaille und bin froh, dass ich die jetzt habe», sagte sie. Anschließend verlor ihre Schwester Ramona im Limit bis 52 Kilogramm gegen die Französin Sandrine Martinet. Nach den Paralympics-Siegen 2004 und 2012 sowie Silber 2008 war es die vierte Medaille für die 39 Jahre alte Ramona Brussig hintereinander. Die Schwestern hatten 2012 in London binnen weniger Minuten jeweils Gold erkämpft.

Weißrussen zeigen russische Fahne

Ein weißrussischer Funktionär ist bei der Eröffnungsfeier der Paralympics mit der russischen Fahne ins Stadion Maracana einmarschiert. Er protestierte mit dieser Geste gegen den Ausschluss des russischen Teams, das in Rio de Janeiro aufgrund massiver Doping-Enthüllungen nicht dabei sein darf. Während Andrej Fomotschkin in Moskau gefeiert wurde, entzog ihm das Internationale Paralympische Komitee die Akkreditierung.

Beucher verteidigt Bach

IOC-Präsident Thomas Bach hatte bei der Eröffnungsfeier gefehlt. Brasilianische und deutsche Medien berichten übereinstimmend, dass der Chef des Internationalen Olympischen Komitees in Rio als Zeuge in dem Ticketskandal um das IOC-Mitglied Patrick Hickey vernommen werden sollte und deshalb nicht nach Brasilien geflogen war.

Friedhelm Julius Beucher, Chef des Deutschen Behindertensportverbandes, nahm Bach gegen jede Kritik in Schutz. «Er hat an dem Staatsakt für den früheren Bundespräsidenten und Außenminister Walter Scheel teilgenommen. Da kann man einfach nicht nach Rio de Janeiro kommen», sagte Beucher am Donnerstagmorgen (Ortszeit). Alles andere seien «Medienspekulationen».

Goalballer starten mit 10:0-Sieg

Die deutschen Goalballer haben zum Auftakt der Paralympics mit 10:0 gegen Algerien gewonnen. Die Partie dauerte nur etwas mehr als zehn Minuten, weil die Regeln den sofortigen Abpfiff vorsehen, falls eine Mannschaft mit zehn Toren Abstand führt. Goalball ist ein Spiel für Sehbehinderte, bei dem jeweils drei Spieler pro Team versuchen, den Ball in das neun Meter breite Tor des Gegner zu werfen.

Radsportlerin disqualifiziert

Radsportlerin Denise Schindler ging als Medaillenkandidatin in die Einzelverfolgung auf der Bahn. Doch die 30-Jährige wurde bereits nach ihrem Qualifikationsrennen disqualifiziert. Die Begründung: Schindler war zu lange im Windschatten ihrer Gegnerin Megan Giglia aus Großbritannien gefahren. Besonders bitter daran: Ihre Zeit hätte für die Teilnahme an dem Rennen um die Bronzemedaille gereicht.

Fotocredits: Jens Büttner,Jens Büttner,Jens Büttner,Iliya Pitalev,Jens Büttner
(dpa)

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