Pyeongchang – Nao Kodaira hängte sich die japanische Fahne über den Rücken und nahm ihre schluchzende Gegnerin Lee Sang Hwa in die Arme. Die Top-Favoritin hat ihre Siegesserie auch im olympischen Eisschnelllauf-Finale über 500 Meter fortgesetzt.
Damit holte sie bei den Winterspielen in Pyeongchang erstmals Gold für Japan auf dieser Distanz. Mit olympischem Rekord von 36,94 Sekunden setzte sich Kodaira nach 15 Weltcupsiegen hintereinander auch beim Saison-Höhepunkt durch. Sie verwies die zweimalige Olympiasiegerin aus dem Gastgeberland (37,33) deutlich auf den zweiten Platz. Lee, die von über 7000 Fans euphorisch gefeiert wurde, konnte es im ersten Moment kaum fassen, dass ihr der Hattrick nach Vancouver und Sotschi misslungen war. Karolina Erbanova aus Tschechien (37,34) freute sich über Bronze.
Die junge Mutter Judith Dannhauer kam in 38,53 Sekunden auf Platz 16. Damit reichte es für die 35-jährige Thüringerin im vierten Anlauf zwar zur besten Olympia-Platzierung auf dieser Strecke, mit dem Ausgang an der Spitze des Rennens hatte sie aber erwartungsgemäß nichts zu tun. «Ein versöhnlicher Abschluss meiner olympischen Karriere», meinte sie. Ob es auch das Ende ihrer Laufbahn ist, wollte sie noch nicht verraten. «Da schlaf ich noch mal drüber.»
In Sotschi war die Erfurterin durch einen Fehlstart um eine Top-10-Platzierung gekommen. So stand bisher ein 19. Rang von Turin 2006 als bisher beste Olympia-Platzierung auf dieser Strecke. Die Inzellerin Gabi Hirschbichler hatte mit Blick auf die Team-Verfolgung auf einen Start verzichtet.
Zuvor hatte sich das favorisierte Trio der Niederlande in der Qualifikation der Teamverfolgung der Mannschaft aus Südkorea beugen müssen. Das Trio um den viermaligen Olympiasieger Sven Kramer trifft damit am Mittwoch im Halbfinale auf das drittplatzierte Trio aus Norwegen, die Olympia-Gastgeber messen mit Neuseeland ihre Kräfte. Ein deutsches Herren-Team war im Gangneung Oval nicht am Start.
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(dpa)