Ratgeber

Istaf präsentiert Topathleten und verliert Schirmherrin Merkel

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Der Startschuss für die Jagd auf den mit einer Million US-Dollar dotierten Jachpot fällt am 1. Juni in Berlin: Das Istaf bildet erstmals den Auftakt der Golden League, es folgen die Meetings in Oslo, Paris, Rom, Zürich und Brüssel. Allerdings hat das Istaf seine Schirmherrin Angela Merkel verloren. Offenbar aus Verärgerung darüber, dass die Disziplinen Diskus- und Speerwerfen der Frauen mit den deutschen Stars Steffi Nerius, Christina Obergföll und Franka Dietzsch nicht ausgetragen werden, hat die Bundeskanzlerin die Bitte der Veranstalter um das Patronat ausgeschlagen.

„Wer den Jackpot gewinnen will, muss bei uns starten“, sagte der Istaf-Organisator Gerhard Janetzky. Nur Athleten, die bei allen sechs Meetings in ihrer Disziplin gewonnen haben, sichern sich einen Anteil am Gold. Die Golden-League-Disziplinen 2008 sind bei den Männern die 100m, 400m, 1500m, 400m Hürden, Weitsprung und Speerwurf, die Frauen treten über 200m, 800m, 100m Hürden und im Hochsprung an.

Die Schwedin Kajsa Bergqvist, 2005 Weltmeisterin im Hochsprung und nun Botschafterin des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF), erläuterte die Faszination der Golden League: „Jeder muss bei jedem Meeting starten, deshalb ist jedes Meeting eine eigene Meisterschaft.“ Zu Peking sagte die frühere Spitzensportlerin, die gerade eine Ausbildung zur Sommelière absolviert: „Eine olympische Saison ist etwas Besonderes, jeder möchte hier dabei sein, um die Gegner vielleicht ein bisschen einzuschüchtern.“

Die deutschen Leichtathleten sind bessere Werfer denn Läufer. Da aber in der IAAF Laufwettbewerbe als attraktiver gelten als die Wurfdisziplinen, machen lediglich die Speerwerfer Jagd auf den Jackpot. Zusätzlich haben die Istaf-Organisatoren das Diskuswerfen der Männer mit dem Berliner Robert Harting ins Programm genommen, was Kritikern wie dem für Sport zuständigen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble nicht reicht: „Die wenigen Spitzenathleten, die wir haben, müssen wir auch auftreten lassen“, sagte er dem Tagesspiegel. Janetzky warb um Verständnis: „Wir sind das einzige Meeting mit zwei Langwurfdisziplinen.“ Die Prioritäten der IAAF seien eindeutig: „Was nicht Laufwettbewerb ist, ist erklärungsbedürftig.“