Stabhochsprung ist eine der populärsten Disziplinen beim Berliner Istaf. Legendär sind die Wettbewerbe mit dem ukrainischen Weltrekordler Sergej Bubka, der sich zuweilen noch in die Lüfte schwang, als alle anderen Wettbewerbe längst beendet waren. Heute gehören die deutschen Stabhochspringer zur Weltspitze, allen voran Danny Ecker, Tim Lobinger und Björn Otto. Ecker gab sich im Vorfeld des Golden-League-Meetings, das am Sonntag stattfindet, angriffslustig: „Ich möchte beim Istaf ein Zeichen setzen.“
Die Olympia-Norm von 5,70 Metern hat der 30-jährige Leverkusener bereits geschafft, erstaunlich zu diesem Zeitpunkt: „Ich bin noch nie besser in eine Saison gekommen, eigentlich steige ich eher spät ein.“ Einen Rückschlag gab es am vergangenen Wochenende beim Grand Prix in Hengelo, wo Ecker mit 5,40 Metern Zehnter wurde. Dennoch ist er selbstbewusst: „Die Trainingsleistungen zeigen, dass ich eine Menge draufhab.“ 2007 war das bisher erfolgreichste Jahr des 6-Meter-Springers: Er wurde Halleneuropameister und gewann Bronze bei der WM in Osaka. „Ich kann noch höher springen. Mein Ziel ist eine Medaille bei den Olympischen Spielen.“
Sicher ist Eckers Dienstreise nach Peking freilich noch nicht, bis zu zehn deutsche Athleten könnten die Norm knacken, schätzt der Sohn der Doppel-Olympiasiegerin Heide Rosendahl und des ehemaligen Basketball-Profis John Ecker. Die Kriterien sind schwammig, neben der internationalen Norm von 5,70 Metern wird die „ganze Saison betrachtet unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Meisterschaften“, zitiert Ecker.
Chancen rechnen sich neben Ecker vor allem Tim Lobinger und Björn Otto aus. Lobinger wurde bei der WM in Osaka Achter, seine Saisonbestleistung lag bei 5,83 Metern. Otto wurde WM-Fünfter, zudem steigerte er 2007 seine persönliche Bestleitung auf 5,90 Meter. Mit Ecker sind Lobinger und Otto auf Augenhöhe, auch sie überquerten bereits 5,70 Meter in dieser Saison.
In die Phalanx der deutschen Höhenflieger wollen beim Istaf der aktuelle Hallenweltmeister Evgeniy Lukyanenko aus Russland und der französische Vizeweltmeister Romain Mesnil eindringen. Alexander Straub, Richard Spiegelburg und Fabian Schulze komplettieren die deutsche Riege.