Pyeongchang – In einem offenen Brief hat die Vereinigung der führenden Nationalen Anti-Doping-Agenturen (iNADO) die IOC-Mitglieder vor der Wiederaufnahme Russlands vor der Schlussfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang gewarnt.
«Wenn das Internationale Olympische Komitee die Suspendierung des Nationalen Olympischen Komitees Russland vor Beginn der Abschlusszeremonie aufheben sollte, wären die sauberen Athleten der Welt empört», heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Schreiben der iNADO.
Die internationale Vereinigung, der auch die Nationale Anti-Doping-Agentur Deutschlands angehört, sei über Berichte alarmiert, die darauf hindeuteten, dass es über die Aufhebung der Suspendierung möglicherweise bereits ein Abkommen gebe. «Jeder von Ihnen als IOC-Mitglied kann seine Unterstützung oder seinen Widerstand gegen solch ein geheimes Geschäft ausdrücken», heißt es weiter in dem iNADO-Brief. «Jeder von Ihnen kann Russland signalisieren, dass die Wiederanerkennung als NOK die Einhaltung der Grundwerte des Sports erfordert und nicht gekauft werden kann.»
Das IOC hatte am 5. Dezember als Konsequenz aus dem Doping-Skandal das russische NOK suspendiert, bei den Winterspielen aber 168 ausgewählte Athleten des Landes die Teilnahme unter neutraler Fahne erlaubt. Zur IOC-Entscheidung gehörte auch ein Passus, der eine Wiederaufnahme Russlands vor der Schlussfeier am Sonntag möglich macht. Über die Aufhebung der Olympia-Sperre entscheidet das IOC-Exekutivkomitee erst kurz vor der Abschlussfeier.
Fotocredits: Sergei Chirikov
(dpa)