Gelsenkirchen – Wenig Glanz, viel Effektivität: Zufrieden und erleichtert kommentierte Trainer Markus Weinzierl den souveränen Durchmarsch des FC Schalke 04 in der Europa-League-Gruppenphase.
«Dass wir nach vier Spielen schon sicher Gruppensieger sind, macht uns stolz und glücklich. Jetzt können wir uns in den kommenden Wochen voll und ganz auf die Bundesliga konzentrieren», sagte Weinzierl nach dem 2:0 (2:0)-Erfolg gegen den FK Krasnodar.
Gegen die Russen überzeugte der Revierclub vor allem durch große Effektivität. Gleich die ersten beiden Chancen wurden genutzt. Junior Caicara (23.) mit seinem ersten Tor im 37. Pflichtspiel für die Königsblauen (23.) und Nabil Bentaleb (25.) stellten die Weichen mit einem Doppelschlag schnell auf Sieg. In der zweiten Hälfte verwaltete Schalke die Führung geschickt, ohne groß in Bedrängnis zu geraten. «Unbedingt das dritte Tor zu machen, war nicht das Ziel. Wir wollten kein unnötiges Risiko eingehen», gab Weinzierl auch mit Blick auf den Kräfteverschleiß vor dem anstehende Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen am Sonntag (17.30 Uhr) zu.
Schließlich hat Schalke als Tabellen-Zwölfter in der Meisterschaft nach dem miserablen Start noch immer großen Nachholbedarf. Doch nach acht Pflichtspielen ohne Niederlage (sechs Siege, zwei Remis) mit einem Torverhältnis von 17:4 ist das Selbstvertrauen groß. «Wir haben vor, unsere Serie gegen Bremen auszubauen und werden uns seriös darauf vorbereiten», kündigte Manager Christian Heidel an, warnte aber auch: «Das wird eine ganz schwierige Nummer.»
Immerhin zeigte die Partie gegen Krasnodar erneut, dass Schalke in den vergangenen Wochen enorm an Stabilität gewonnen hat. Kapitän Benedikt Höwedes formulierte es so: «Hätten wir das Spiel am Anfang der Saison gehabt, hätten wir es auf jeden Fall verloren. Aber wenn man einen Lauf hat, gewinnt man solche Spiele.»
Selbst den Ausfall von gleich vier Offensivkräften (Breel Embolo, Klaa-Jan Huntelaar, Max Meyer, Franco Di Santo) konnte das Team ohne großen Qualitätsverlust kompensieren. Eric Maxim Choupo-Moting und Jewgeni Konopljanka sprangen vorne in die Bresche. Gut möglich, dass sie auch gegen Bremen ran müssen, sollten Meyer (Bänderriss) und Di Santo (Bauchmuskelzerrung) noch nicht spielfähig sein. Dass wichtigste sei, meinte Choupo-Moting, dass man in den restlichen Europa-League-Spielen gegen OGC Nizza und bei RB Salzburg etwas Kraft sparen könne. «Wir brauchen die Körner für die Bundesliga und können uns jetzt zu 100 Prozent darauf konzentrieren.»
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(dpa)