Berlin – «Eisern» Union ist nach dem 25. Spieltag die Nummer eins in der 2. Bundesliga – und langsam kommt dem Aufstieg ins Oberhaus immer näher. Der Österreicher Philipp Hosiner schoss in der 80. Minute die Berliner in einem hart umkämpften Spiel zum 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg.
Im Dezember des Vorjahres hatte der Stürmer einen Lungenkollaps erlitten, wurde um Krankenhaus behandelt und fehlte lange Zeit. «Einfach überragend. Mich freut es ungemein, dass er das Spiel entschieden hat», erklärte Union-Coach Jens Keller.
Sein Team blieb auch im neunten Spiel nacheinander ungeschlagen und stellte mit dem sechsten Sieg in Serie einen neuen Clubrekord auf. Das Team von Jens Keller verdrängte mit 50 Punkten den bisherigen Tabellenführer VfB Stuttgart (49) von der Spitze. «Die Mannschaft hatte am Anfang ein bisschen Respekt vor der Situation. Ich würde sagen: wir waren verkrampft. Die Mannschaft ist nicht so aggressiv angelaufen, wie ich es gerne hätte», gestand Keller bei Sky und kündigte an: «Wir wollen da oben dabeibleiben. Jetzt sind wir oben, jetzt wird die Mannschaft wieder entspannter.»
Dennoch musste sich der Club (jetzt mit 32 Punkten auf Rang zehn) im achten Zweitligaspiel gegen den 1. FC Union erstmals geschlagen geben. Die Gäste traten vor 21 210 Zuschauern im Stadion «An der Alten Försterei» durchaus mutig auf. Die Mannschaft des neuen Trainers Michael Köllner hatte in der Startphase durch Tobias Kempe und Edgar Salli die ersten Torgelegenheiten. Später fehlte die Präzision.
Union hatte zunächst Probleme. «Wir haben nicht das Spiel abgeliefert, wie wir das gewohnt sind», meinte Coach Keller. Stürmer Sebastian Polter zielte nach einer halben Stunde für Union dreimal zu ungenau. Nach einer Unterbrechung durch eine Verletzung von Schiedsrichter Jochen Drees traf Polter frei nur den Pfosten (80.). Schließlich sicherte Hosiner nach Zuspiel von Steven Skrzybski Union die erste Tabellenführung seit dem 7. Spieltag der Saison 2013/14.
«Wir haben leidenschaftlich gespielt und es über weiter Phasen des Spiels sehr gut gemacht. Die Verletzungspause des Schiedsrichters hat Union ein bisschen in die Karten gespielt», erklärte Club-Coach Köllner. Offensivmann Kevin Möhlwald ergänzte frustriert: «Das ist sehr bitter. Wir hatten einen Plan für das Spiel, aber im Endeffekt stehen wir mit leeren Händen da.»
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(dpa)