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Hoffenheimer Aufregung um Videobeweis nach Bayern-Sieg

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München – Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann flüchtete sich in beißende Ironie, Sportchef Alexander Rosen wetterte richtig los. Gleich zum Saisonauftakt der Fußball-Bundesliga wird schon wieder heftig über den Videobeweis diskutiert und gestritten.

Nach dem 3:1 (1:0) des FC Bayern im Eröffnungsspiel der 56. Bundesliga-Saison richtete sich der Unmut der unterlegenen Hoffenheimer in München gegen Schiedsrichter Bastian Dankert und dessen Referee-Gehilfen Sören Storks im Kölner Video-Keller.

«Wir haben es bei der Weltmeisterschaft gesehen: Da hatten wir einen leitenden Schiedsrichter aus Simbabwe, einen Vierten Offiziellen aus Saudi-Arabien und im Videoraum saß einer aus Uruguay. Es gab keine Testphase und der Videobeweis wurde zu etwas gemacht, was er sein soll, nämlich eine ganz wunderbare, sinnvolle und gerechte Einrichtung. Und dann haben wir das, was wir heute erlebt haben. Das steht im Gegensatz zu dem, was es sein sollte», schimpfte Rosen.

Die hauptsächliche Kritik – nicht nur von Rosen – entzündete sich an der Elfmeterentscheidung von Schiedsrichter Bastian Dankert nach einem vermeintlichen Foul von 1899-Profi Havard Nordtveit an Bayern-Profi Franck Ribéry. Diese Aktion, die zum Elfmeter und zur 2:1-Führung der Bayern führte, überprüfte Dankert überraschend nicht per Videobeweis.

Vor der Wiederholung des Elfmeters und bei einem aberkannten Bayern-Tor wegen Handspiels von Thomas Müller entschied Dankert danach aber zweimal erst nach dem persönlichen Videostudium am Spielfeldrand. Auch Nagelsmann hob bei seiner Spielanalyse auf die umstrittene Elfmeter-Entscheidung ab. Ein gutes Spiel habe er gesehen, aber «dann kamen vogelwilde 20 Minuten und kaum noch Fußball, nur noch Video gucken und ein Elfer, der für mich keiner war», sagte der junge Coach.

Warum Dankert das vermeintliche Foul von Nordtveit an Ribéry nicht überprüfte, konnte sich Nagelsmann einfach nicht erklären: «Ich weiß nicht warum, ich hatte keine Kamera in Köln», ätzte Nagelsmann gegen den Videoassistenten, der in der Rheinmetropole die Entscheidungen des Schiedsrichters kontrollierte. Robert Lewandowski verwandelte den Elfmeter in der 82. Minute schließlich im zweiten Versuch zum wichtigen 2:1. Zuvor hatten Thomas Müller (23.) für Bayern und Adam Szalai (56.) auf Hoffenheimer Seite getroffen. Für den Schlusspunkt sorgte in der Nachspielzeit der nur eingewechselte Arjen Robben.

Bayern-Trainer Niko Kovac wollte nach seinem Premierensieg den Wirbel um die Regelkunde nicht in den Mittelpunkt seiner Analyse stellen. Er musste vielmehr eine weitere schwere Verletzung von Kingsley Coman verdauen. Bei einem Foul von Nico Schulz zog sich der Franzose einen Syndesmosebandriss am linken Fuß zu. Wegen derselben Verletzung war der Außenstürmer schon in der ersten Jahreshälfte lange ausgefallen.

Fotocredits: Matthias Balk
(dpa)

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