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Hoffenheim will den FC Liverpool knacken

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Sinsheim – Jürgen Klopp kommt mit dem FC Liverpool – doch den Roten Teppich will die TSG 1899 Hoffenheim dem Stargast bei ihrer Premiere auf Europas Fußball-Bühne nicht ausrollen.

«Wir gehen nicht als totaler Underdog in das Duell und können den Gegner mit zwei guten Spielen schocken», verkündete TSG-Trainer Julian Nagelsmann.

Vor dem Playoff-Hinspiel um den Einzug in die lukrative Gruppenphase der Champions League am Dienstag bemühte der virtuose Trainer-Aufsteiger einen Vergleich aus der Musik: «Wir wollen ins Konzert der Großen kommen, dafür müssen wir einen Großen schlagen. Meine Spieler und ich können ein paar Instrumente spielen, vielleicht gelingt uns das ganz gut.»

Ein Weiterkommen würde zwölf Millionen Euro in die Kasse des Dorfvereins spülen. Doch mehr als das Geld reizt die Faszination, in der Königsklasse die Kräfte mit europäischen Topclubs messen zu können. «Das ist ein überragendes Ereignis für die Mannschaft und die gesamte TSG Hoffenheim. Wir wollen weiter wachsen und dabei helfen uns solche Aufeinandertreffen natürlich», erläuterte Geschäftsführer Hansi Flick.

In der Rhein-Neckar-Region dreht sich in diesen Tagen fast alles um das Spiel des Jahres. «Wir können unbeschwert, voller Selbstvertrauen und Freude an diese außergewöhnliche Aufgabe herangehen. Wir haben keinen Druck und können nur gewinnen», erklärte Vereinsmäzen Dietmar Hopp vor dem Duell mit dem 18-maligen englischen Meister um den Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino, die deutschen Profis Emre Can und Loris Karius sowie Kulttrainer Klopp.

Für den schwärmt Nagelsmann. «Ich schätze ihn sehr, weil er ein ganz normaler Typ ist, ein sehr erfolgreicher Trainer, aber null abgehoben, der auch mal für einen Quatsch zu haben ist. Das liebe ich, wenn Leute total normal geblieben sind», sagte der 30-Jährige. «Mir gefällt, dass er seiner Linie treu bleibt. Er lässt einen ähnlichen Fußball wie in Dortmund spielen und sich von seinem Weg nicht abbringen. Er steht für etwas.»

Klopp, der den gleichen Berater hat wie Nagelsmann, gab das Kompliment umgehend zurück. ««Ich kenne ihn nicht wirklich gut, verfolge aber seinen Werdegang. Er lässt sehr guten Fußball spielen und ist ein sehr großes Trainertalent», lobte Klopp am Montag seinen 20 Jahre jüngeren Kollegen. «Ich bin das alte Pferd im Stall, er ist das junge Pferd.»

Seit der Auslosung feilt Nagelsmann an einem Plan, wie er dem Topclub von der Insel ein Bein stellen kann. In Ehrfurcht erstarren wird die TSG trotz der rumpeligen Generalprobe beim 1:0 im DFB-Pokal beim Drittligisten Rot-Weiß Erfurt keinesfalls. «Die Jungs haben letzte Saison hart dafür gearbeitet, so weit zu kommen, jetzt wollen wir den Sack zumachen und dann in der Champions League spielen», sagte Bayern-Leihgabe Serge Gnabry.

Zumal Liverpool zum Ligastart beim 3:3 in Watford noch nicht überzeugen konnte. Zudem fehlen die Leistungsträger Adam Lallana, Daniel Sturridge und Philippe Coutinho, der vor einem Wechsel zum FC Barcelona steht. Dennoch ist Klopp zuversichtlich: «Wir freuen uns seit drei Monaten auf diesen Tag. Es ist eine große Herausforderung, aber wir wissen alles über Hoffenheim.»

Ungeachtet dessen will die TSG den bislang größten Festtag in der Vereinshistorie mit einem Sieg krönen und sich damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 23. August an der legendären Anfield Road verschaffen. «Wir sind wie immer maximal ehrgeizig», betonte TSG-Profichef Alexander Rosen. «Wir treten schon an, um in die Gruppenphase zu kommen.»

Fotocredits: Uwe Anspach,Uwe Anspach
(dpa)

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