Bruchsal – DOSB-Chef Alfons Hörmann hat die Nationale Anti-Doping-Agentur für deren Reaktion auf die Dopingsperren der russischen Skilangläufer Alexander Legkow und Jewgeni Below heftig kritisiert.
Er habe «mit großem Erstaunen» festgestellt, dass die NADA, «die vor Monaten das IOC zu jeder Tages- und Nachtzeit für dessen Nichthandeln kritisiert hat», nunmehr «die gleiche Institution für das harte Vorgehen kritisiert», sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes auf dem Turntag des Deutschen Turnerbunds in Bruchsal. «Eines von beiden passt zumindest in mein Weltbild nicht», bemerkte Hörmann.
Ihn habe die Tatsache überrascht, «dass keine andere Institution als unsere NADA über eines ihrer beiden Vorstandsmitglieder» dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) «tendenziell vorwirft, es wäre doch eine sehr harte Entscheidung, und man befürchte, dass es zu juristischen Auseinandersetzungen komme».
Dass nach der lebenlangen Dopingsperre von Legkow und Below «das große Wehklagen in Russland einsetzt, war zu erwarten», sagte Hörmann und nahm auch den deutschen Trainer der beiden Russen, Markus Cramer, aufs Korn. Dieser habe «schön formuliert, er habe eine schlaflose Nacht gehabt. Ich werde ihm demnächst sagen, wenn ich ihn treffe, wir haben wegen Russland zahllose schlaflose Nächte gehabt», meinte der DOSB-Präsident und bemerkte: «Mein Mitleid hält sich daher in Grenzen, um es vorsichtig zu formulieren.» Er bleibe dabei, und er wiederhole es gern: Es war «ein guter Tag für den Sport».
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(dpa)